Eines der vielen Highlights der Ausstellung ist das riesige Hologramm des Hermanndenkmals, das den Besuchern eine besondere und greifbare Perspektive bieten soll. Foto: Andreas Leber

Detmold. Mit der kulturhistorischen Sonderausstellung „Denk:Mal!“ widmet sich das Lippische Landesmuseum seit dem 22. November dem Jubiläum „150 Jahre Hermannsdenkmal“.


Die Ausstellung, die bis zum 26. April 2026 zu sehen ist, verbindet historische Forschung,
aktuelle Diskurse und innovative Medientechnik. Elf Themenräume und neun Stationen zeigen, wie sich die Bedeutung von Monumenten im Laufe der Zeit gewandelt hat, vom
nationalen Symbol bis zum Selfie-Motiv.

Im Zentrum steht das Hermannsdenkmal, das am 16. August 1875 unter großer öffentlicher Anteilnahme und im Beisein von Kaiser Wilhelm I. eingeweiht wurde. Das Monument, geschaffen von Ernst von Bandel, erlebte seither nationalen Stolz, politische
Vereinnahmung und ist bis heute ein touristischer Anziehungspunkt.

Die Ausstellung beleuchtet Verehrung und Kritik gleichermaßen und stellt Fragen wie: „Was macht ein Denkmal aus?“, „Welche Motive und Intentionen stehen dahinter?“ und „Wem oder warum wird erinnert?“. Neben dem Hermannsdenkmal werden internationale Beispiele wie „Alexander der Große“, „Mustafa Kemal Atatürk“, „Florence Nightingale“, „Boudicca“,
„Pocahontas“ und „Ada Lovelace“ thematisiert.

Von Lovelace, Pionierin der Informatik, ist ein dreidimensionales Hologramm zu sehen, entstanden in Kooperation mit dem KreativInstitut. OWL. Hologramme, Projektionen und
VR-Stationen machen die Schau zu einem interaktiven Erlebnis. Besonders eindrucksvoll: das VRProjekt „RepArminius“, bei dem Besucher den Bau des Hermannsdenkmals virtuell
begleiten und sogar den fehlenden Kopf aufsetzen.

Die Ausstellung greift auch kritische Aspekte wie „Denkmalstürze“ auf und thematisiert Denkmäler als Spiegel gesellschaftlicher Werte. Indigene Traditionen und die Bildsprache von Monumenten ergänzen die Perspektive. Ziel der Kuratoren ist es, Reflexionen anzuregen und Diskussionen über Identität, Geschichtsbilder und Verantwortung zu fördern.

Ein reich bebilderter Katalog, öffentliche Führungen und ein Vermittlungsprogramm für Schulklassen runden das Angebot ab.