Stefanie Borries, Notfallsanitäterin und Leiterin der NEF-Wache Detmold des Kreises Lippe, PD Dr. Markus Flentje, Notarzt und Leiter der Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin am Klinikum Lippe, Sabine Beine, Geschäftsführerin Notarztmanagement gGmbH und Verwaltungsvorständin Kreis Lippe, Christian Hilmert, Mitarbeiter Notarztmanagement gGmbH, und Notärztin Inesa Klimovich (von links) freuen sich über den Start der Notarztmanagement gGmbH. Foto: Kreis Lippe

Kreis Lippe. Damit in Notfällen immer genügend Mediziner zur Verfügung stehen, hat der Kreis Lippe eine „Notarztmanagement gGmbH“ gegründet. Das kleine „g“ vor der GmbH bedeutet dabei „gemeinnützig“. Bei Herzinfarkt, Schlaganfall, schweren Verletzungen oder anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen eilt der Rettungsdienst des Kreises Lippe den Menschen zu Hilfe. In diesen und anderen Fällen werden Notfall- und Rettungssanitäter sowie oft auch Notärzte alarmiert, um im Ernstfall schnellstmöglich Leben retten zu können – und das rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr.


Damit alles reibungslos funktioniert und immer genügend Mediziner zur Verfügung stehen, hat der Kreis Lippe diese „Notarztmanagement gGmbH“ gegründet. Sie ist derart erfolgreich gestartet, dass der Kreis Höxter sein Interesse an dem neuen System signalisiert hat.

Bisher hatte sich das Klinikum Lippe im Auftrag des Kreises Lippe federführend um die Planung der Notarztdienste durch die im Haus zur Verfügung stehenden Ärzte gekümmert. Doch das ist in der Vergangenheit immer herausfordernder geworden. Da das medizinische Personal überall knapp ist, musste zwischenzeitlich wiederholt auf Honorarkräfte sowie auf niedergelassene Ärzte zurückgegriffen werden, um alle Notarztdienste besetzen zu können. Das wiederum hat eine verlässliche und vorausschauende Planung erschwert – und somit zunehmend einen hohen bürokratischen Aufwand für das Klinikum Lippe zur Folge. „Dabei ist es gar nicht originäre Aufgabe des Klinikums, sich um die Planung der Notarzteinsätze zu kümmern, sondern die des Kreises. Das Klinikum hatte die Aufgabe nur dankenswerter Weise bisher im Auftrag des Kreises übernommen. Doch mit dem Aufwand, der zuletzt angefallen war, brauchten wir nun eine neue Lösung“, erklärt Sabine Beine vom Kreis Lippe, die die neue Gesellschaft zusammen mit Kristian Hilmert und anderen federführend aus der Taufe gehoben hat.

Ein zentraler Baustein ist dabei die Einführung des digitalen Blaulichtplaners für alle Notarztstandorte. Die Software ermöglicht schnelle Dienstbewerbungen per Smartphone, einfachen Diensttausch, automatisierte Abrechnung und deutlich weniger Bürokratie. „Die meisten Notarztdienste versehen nach wie vor die Mediziner des Klinikums Lippe“, berichtet Dr. Markus Flentje, Leiter der Anästhesie am Klinikum Lippe und erfahrener Notarzt. Zusätzlich zu den Teams des Klinikums Lippe stehen im Pool der „Notarztmanagement gGmbH“ weitere rund 60 Ärzte für Dienste bereit – Tendenz steigend.

„Der Blaulichtplaner bietet dafür maximale Flexibilität und Transparenz – und macht den Notarztdienst für viele Ärzte deutlich attraktiver“, sagt Kristian Hilmert. Er freue sich sehr, dass das neue System so gut angenommen werde – auch dank der sehr guten Kooperation mit dem Klinikum Lippe.

Der Erfolg hat sich bereits in OWL herumgesprochen – unter anderem im Kreis Höxter. Der möchte bei der Notarztmanagement gGmbH mit einsteigen – die Gespräche für eine Kooperationsvereinbarung laufen. „Das zeigt mir, dass wir mit unserer Entscheidung, bei der Planung und Besetzung der Notarztdienste neue Wege zu gehen, genau richtig lagen“, freut sich Sabine Beine.

Weitere Informationen gibt es unter www.notarztmanagement-lippe.de.

Wenn Not am Mann ist, sind die Rettungskräfte schnell zur Stelle; wie hier beim Verkehrsunfall in Remmighausen am 25.9.2025. Archivfoto: Jörn Fries