
Lage hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten und kann mit netten Menschen in schönen Ecken aufwarten. Aber da gibt es offenbar auch einen dunklen Ort, einen ganz besonderen Scheideweg. Die Kreuzung am „Ellernkrug“ im Zuge der Detmolder Straße scheint nämlich eine magische Kraft auszuüben, die Autos auf unerklärliche Weise anzieht: und zwar meist mit Blechkontakt.
Am Donnerstagmorgen, 18. Dezember, gegen 7.45 Uhr war es wieder so weit. Während andere Menschen um diese Uhrzeit noch genüsslich ihren Kaffee schlürfen, beschlossen gleich drei Fahrzeuge, ihre Bekanntschaft zu vertiefen. Ein 19-jähriger Lagenser war mit seinem VW Lupo Richtung Detmold unterwegs, als ihn kurz vor der Ampel eine schockierende Erkenntnis traf: Ein Mercedes 190 stand dort – und zwar schon länger. Unaufmerksamkeit traf auf rote Ampel, es kam zum unvermeidlichen „Hallo von hinten“.
Der Mercedes, gesteuert von einem 20-Jährigen aus Lage, hatte allerdings keine Zeit, sich zu erholen, denn er wurde direkt weitergereicht – und zwar an einen VW Polo, gelenkt von einem 18-Jährigen, ebenfalls aus Lage. Man kennt sich halt oder lernt einander kennen. Der Polo samt seiner beiden Mitinsassen (17 und 19 Jahre jung) zog dabei leider den Kürzeren und kassierte leichte Verletzungen. Der Rettungsdienst brachte die drei Fahrer ins Klinikum; vermutlich mit der Empfehlung, die Kreuzung künftig nur noch aus sicherer Entfernung zu betrachten.
Das Ergebnis: drei beschädigte Autos, rund 12.000 Euro Sachschaden, zwei Abschleppwagen und eine Detmolder Straße, die bis 9.10 Uhr dicht machte. Pendler probierten an diesem Morgen neue Schleichwege aus – oder übten sich in der Kunst der Geduld.
Doch wer denkt, das sei ein Einzelfall gewesen, irrt. Bereits am Freitagmorgen, 21. März, war dieselbe Kreuzungihren Ruf als „Bermuda-Dreieck Lages„ gerecht geworden hat. Kurz vor sieben, keine 24 Stunden nach Inbetriebnahme einer Baustelle, krachten dort zwei Autos ineinander. Eine 55-jährige Autofahrerin wurde verletzt; die B239 sowie die angrenzenden Straßen waren stundenlang blockiert, und die Kreuzung sammelte weitere Punkte in ihrer persönlichen Unfallstatistik.
Fazit: Wer in Lage unterwegs ist, sollte am „Ellernkrug“ besonders wachsam sein. Oder, wie Einheimische inzwischen sagen: Augen auf, Abstand halten – und lieber zweimal bremsen. Die „Bermuda“-Kreuzung wartet nämlich ungeduldig auf neue Opfer.








