Weihnachten fern der Heimat

Augustdorfer Familienbetreuungszentrum versendet über 350 „Kissen-Helden“

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Oberstabsfeldwebel Oliver M., die Mitarbeiter des Augustdorfer Familienbetreuungszentrums, Richard E. und Eva S., sowie Hauptbootsmann Daniel S. (von links) bringen alle Einsatzsoldaten in Form einer bedruckten Stoffpuppe zu Weihnachten „nach Hause“. Foto: Bundeswehr/Waltemathe

Kreis Lippe/Augustdorf. Eine besondere Weihnachtsüberraschung hatte das Familienbetreuungszentrum Augustdorf für die Angehörigen, Verwandten und Freunden der Einsatzsoldaten vorbereitet, die die Feiertage in den Krisenregionen weltweit verbringen mussten. Unter dem Motto „Jeder Soldat und jede Soldatin soll an Weihnachten zu Hause sein“ verschickte das Team um Oberstabsfeldwebel Oliver M. über 350 bedruckte Stoffpuppen mit einem Foto der Soldaten an die Familien in ganz Deutschland.

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„Bereits im Oktober haben wir begonnen, die Aktion vorzubereiten“, erzählt Eva S., die als zivile Mitarbeiterin im Familienbetreuungszentrum arbeitet. Über 200 Fotoaufnahmen mussten digital bearbeitet und für den Druck vorbereitet werden. Teilweise sammelte das Team bereits an Familientagen vor dem Beginn des Einsatzes Bilder, Postadressen und Kontaktdaten. Danach wurden die „Soldatenpuppen“ per Hand in stundenlanger Handarbeit ausgestopft und mit einer Weihnachtsgrußkarte auf die Reise geschickt. „Gerade für Kinder kann so ein kleines Geschenk sehr tröstlich sein. Besonders die jüngeren Familienmitglieder leiden unter der Trennung“, betont Oliver M. ausdrücklich. Dann werde die kleine Puppe schnell zum „Sorgenfresser“.

Das Augustdorfer Betreuungszentrum kümmert sich um die Familienangehörigen von Hunderten von Einsatzsoldaten. „Die Einsatzgebiete reichen von Mali über den Irak bis auf die Weltmeere“, erklärt Hauptbootsmann Daniel S. Ein Großteil der Truppe aus der Rommel-Kaserne hat Weihnachten jedoch in Litauen verbracht. Über 500 Soldaten des Panzerbataillons 203 sichern dort gemeinsam mit NATO-Partnerstaaten die Ostflanke des Militärbündnisses. „Formal handelt es sich dabei um eine einsatzgleiche Verpflichtung“, erläutert Leiter Oliver M. die Rechtsgrundlage. Auch wenn es sich nicht um einen offiziellen Auslandseinsatz handelt, so betreut das vierköpfige Team natürlich auch die Familien der Augustdorfer Panzersoldaten.

Für ihre Arbeit mit Einsatzfamilien sei viel Herzblut und Leidenschaft erforderlich, erzählen die Betreuungsprofis aus der Rommel-Kaserne. Doch es sind die kleinen Momente, die für den Aufwand und die vielen Arbeitsstunden am Wochenende vollauf entschädigen: Richard E. wurde nach einer Betreuungsveranstaltung für Familien von Einsatzsoldaten von einer Mutter spontan in den Arm genommen. „Die Teilnehmerin wollte sich für den gelungenen Tag bedanken“, berichtet E. von diesem kurzen Augenblick.

Und so wird das Familienbetreuungszentrum weiterhin Grußaktionen wie zum Weihnachtsfest 2022 vorbereiten und für Angehörige und Freunde der Einsatzsoldaten des Sennerandes als kompetente Ansprechpartner rund um die Uhr zur Verfügung stehen. (mw)

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