Endlich rauchfrei

Mehr als 14.500 Lungenerkrankte im Kreis Lippe

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Zigarette ade: Nichtrauchen ist für viele Menschen im Kreis Lippe zum Jahreswechsel wieder ein wichtiges Ziel für das Jahr 2023. Foto: AOK/hfr

Kreis Lippe. Mit dem Rauchen aufzuhören zählt zu den häufigsten Vorsätzen, die sich auch viele Menschen im Kreis Lippe mit dem Start in das neue Jahr vorgenommen haben. Eine gute Entscheidung, denn 127.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr vorzeitig an den Folgen des Rauchens, das ist jeder achte Todesfall. Zahlen aus dem aktuellen AOK-Gesundheitsatlas zeigen, dass allein im Kreis Lippe rund 14.500 Menschen mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD leben, die vor allem durch das Rauchen verursacht wird.

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„Das zeigt uns, dass wir nicht nachlassen dürfen, über die Gefahren des Rauchens aufzuklären und für die Vorteile des Nichtrauchens zu werben“, betont AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner. Und das aus gutem Grund. Denn Rauchen ist nach wie vor das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Über zwei Drittel aller Todesfälle durch Lungenkrebs weltweit sind durch Rauchen bedingt. Laut aktuellen Zahlen des Landeskrebsregisters Nordrhein-Westfalen starben allein in NRW im Jahr 2019 insgesamt 11.470 Menschen an Lungenkrebs; 15.980 neue Fälle wurden diagnostiziert. „Rauchen schädigt nahezu jedes Organ im Körper. Diese Sucht ist insbesondere Hauptursache aller Lungenkrebsfälle mit 80 Prozent und Hauptrisikofaktor für COPD sowie weiterer Krebserkrankungen wie zum Beispiel Darmkrebs. Deshalb werben wir auch für das Nichtrauchen, und zwar so früh wie möglich“, so Wehmhöner.

Idealerweise fangen die Kinder und Jugendlichen erst gar nicht mit dem Rauchen an. Tatsächlich ist der Anteil der jugendlichen Raucher in den vergangenen 20 Jahren – laut der Deutschen Krebsgesellschaft – um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Dieser Rückgang ist allerdings vor allem darauf zurückführen, dass Jugendliche in Deutschland kaum noch zur ‚klassischen‘ Zigarette greifen, die in den Statistiken erfasst wird, sondern zu Shishas sowie elektronischen Inhalationsprodukten wie E-Zigaretten und E-Shishas.

Die Mehrheit der Raucher hat schon einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Die meisten versuchen erst einmal allein. „Ohne Unterstützung ist die Erfolgsquote allerdings gering“, erklärt Wehmhöner. Die physische und psychische Abhängigkeit ist meist stark und das Rauchen hat eine wichtige Funktion: Es gibt dem Alltag eine Struktur, dient dem Stressabbau oder spielt bei sozialen Kontakten eine wichtige Rolle. Für diese Funktionen müssen für einen langfristigen Rauchstopp Alternativen gefunden werden. „Nur so kann ein ‚Verzicht‘ zum ‚Gewinn‘ werden – eine wichtige Voraussetzung für einen langfristigen Rauchstopp. Mit Unterstützung und einem klaren Bekenntnis zum Aufhören ist ein dauerhafter Rauchverzicht möglich“, ergänzt Wehmhöner. (lwz)

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