Deutschpflicht auf Schulhöfen: Dennis Maelzer kritisiert CDU-Vorschlag

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SPD-Landtagsabgeordneter Dennis Maelzer steht den jüngsten CDU-Plänen skeptisch gegenüber. Fotorechte: Dennis Maelzer

Kreis Lippe. „Dieser Vorschlag ist komplett realitätsfern.“ Mit diesen Worten kritisiert der SPD-Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer in einer Pressemitteilung den Vorstoß von CDU-Generalsekretär Mario Czaja, der eine Deutschpflicht auf Schulhöfen einführen möchte.

In einer Kleinen Anfrage möchte der familienpolitische Sprecher der Sozialdemokraten im Landtag nun von der Landesregierung wissen, wie diese zu dem Vorstoß von Czaja steht.

„Interessant ist, dass der Vorschlag wissenschaftliche Erkenntnisse zur Zweisprachigkeit ignoriert und Mario Czaja für seine Forderung auch keine handfesten Daten hat“, erklärt Maelzer. In NRW finde die Sprachförderung für Kita-Kinder beispielsweise alltagsintegriert statt. „Eine Sprachstandsfeststellung gibt es nur für Kinder, die keine Kita besuchen“, erläutert der Detmolder weiter.

Hinzu kommt, dass sich die Anzahl der Testungen 2021 in etwa halbiert hätten: NRW-weit meldete das Land nur noch 5.172 Verfahren. „Bei den Daten musste sich das CDU-geführte Schulministerium zuletzt aber mehrfach korrigieren und kann bis heute keine genaue Aussage treffen. Außerdem weiß das Land nicht, wie viele der getesteten Kinder einen Förderbedarf haben oder mit welchen Fördermaßnahmen auf Defizite reagiert wird“, sagt Maelzer.

Das Land wisse noch nicht einmal, wie viele Kinder im Vorschulalter keine Kita besuchten. Aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland gebe es also keine verlässlichen Zahlen zum tatsächlichen Sprachstand der Kinder. Forderungen wie die von Czaja trügen lediglich dazu bei, Ressentiments zu schüren.

„Man stelle sich nur einmal vor, Lehrer würden ukrainischen Flüchtlingskindern untersagen, sich in der Pause in ihrer Heimatsprache zu unterhalten. Allein dieses Beispiel zeigt die Absurdität des Vorstoßes auf“, ist Maelzer überzeugt. (lwz)