Aktualisiert: Nach 30 Jahren ist Schluss – Birgit Hannebohn verlässt Bad Salzufler Wochenmarkt

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Zum letzten Mal steht die bekannte Markthändlerin Birgit Hannebohn mit ihrem Obst- und Gemüsestand auf dem Salzufler Wochenmarkt. Foto: Toppmöller

Bad Salzuflen. Für viele überraschend, für die Bad Salzufler Markthändlerin Birgit Hannebohn der logische Schluss: Zwei Tage nach ihrem 65. Geburtstag teilte sie ihren Kunden per Facebook-Nachricht mit, dass sie aufhört.

So war der vergangene Samstag, 14. Januar, der letzte Tag, an dem der traditionelle Obst- und Gemüsestand am Eingang des Marktes mit seinem farbenfreudigen Angebot Lust auf den Besuch des Wochenmarktes machte.

30 Jahre war die immer gut aufgelegte Marktfrau mit ihrem Stand Bestandteil des Salzufler Wochenmarktes. Den Stand hatte sie von ihrem Vater übernommen, der zum Urgestein des Wochenmarktes gehörte. Viele werden sich noch an ihn erinnern, stand er doch selbst über 30 Jahre dort. Und auch nach der Übergabe an seine Tochter war er jeden Samstag am Stand und bot Kartoffeln und frisches Obst an.

Neben dem Marktstand betreibt Birgit Hannebohn noch den „Fruchtgarten“ am Schliepsteiner Tor. Diesen wird sie auch weiterführen, denn so ganz aufhören, will sie dann doch nicht. „Dort werde ich jetzt jeden Tag geöffnet haben. An den Markttagen war sonst immer geschlossen. Das fällt nun weg“, betont sie und fügt hinzu, dass sie, wenn auch im kleineren Umfang, das gesamte Angebot des Marktstandes an Obst und Gemüse dort anbieten werde.

Natürlich verlässt sie den Markt nach so langer Zeit mit Wehmut und einer Träne im Auge. Ihre langjährigen Mitarbeiterinnen hat sie jedoch bereits anderweitig untergebracht. Aber sie ist auch davon überzeugt, dass es die anderen Anbieter mit ihrem Weggang nun leichter haben werden.

„Der Preisanstieg nach Corona führt doch dazu, dass sich viele unserer Kunden nach einem preiswerteren Einkauf umsehen“, ist Hannebohn überzeugt. Das sieht ihr Kollege Markus Senker anders, bedauert aber den Weggang der Kollegin. „Wir waren so viele Jahre bei jedem Wetter zusammen auf dem Markt. Sie hinterlässt Spuren, sie wird uns fehlen“, betont Senker.

Doch nicht nur der Wegfall des großen Obst- und Gemüsestandes von Birgit Hannebohn wird das Gesicht des Salzufler Wochenmarktes ändern. Bereits seit Anfang des Jahres hat sich ein Schlachter aus den Reihen verabschiedet und im Frühjahr wird auch der beliebte Käsestand das Feld aus Altersgründen und weil es keinen Nachfolger gibt, räumen.

Der Marktverein steht aber schon jetzt vor der großen Aufgabe, den Salzhof wieder mit attraktiven Ständen zu versorgen. Vielleicht ist die Überlegung, den Markt an der Steege und der Millau-Promenade anzusiedeln, dann doch die bessere Wahl, da dort ein ganz anderes Flair herrschen würde. (rto)