Aktualisiert: Stadt Detmold präsentiert Konzept zum Schutz vor Extremlagen

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Michael Peuker, Joachim Wolf, Jörg-Henner Koch und der stellvertretende Wachleiter Jens Kölker (von links) präsentieren die Flyer des neuen Leuchtturmkonzeptes. Foto: Wolf

Detmold. Stürme, Stromausfälle, Fluten, Waldbrände. Wie die Sturmfluten in Rheinland-Pfalz im Sommer 2021 und die Energieengpässe in diesem Winter zeigen, sind mögliche Krisen- und Katastrophenfälle ein ernstzunehmendes Szenario.

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Um die Bevölkerung besser vor solchen Extremlagen zu schützen, hat die Stadt Detmold ein neues Amt geschaffen und mit ihrem sogenannten Leuchtturmkonzept einen Weg gefunden, die Gefährlichkeit eines großen Stromausfalls zu minimieren.

Leuchttürme in Lippe

Die Leuchttürme sind hierbei Anlaufstellen für sogenannte Blackouts, in denen die Bevölkerung kurzweilig Unterstützung, Hilfe und Rat einholen kann. Ein Blackout ist ein langanhaltender Stromausfall, dessen Auswirkungen flächendeckend zu verspüren sind.

Doch nicht nur die Leuchttürme verstärken die Krisenabsicherung der Stadt, eine wichtige Rolle spielt dabei auch Jörg-Henner Koch. Der erfahrene Feuerwehrmann dient der Stadt fortan als Koordinator für außergewöhnliche Ereignisse, kurz als SAE-Koordinator betitelt. Somit ist Koch eine Schlüsselfigur zur effektiven Krisenbewältigung und für den Bevölkerungsschutz.

Zu seinen Aufgaben gehört die Ausarbeitung von Krisenkonzepten, die Absprache und Vernetzung des Bevölkerungsschutzes im Kreisgebiet, sowie Übungen und Vorbereitungen für Katastrophenfälle.

Der Detmolder Bürgermeister Frank Hilker zeigt sich dabei in hohem Ansehen für den neuen SAE-Koordinator: „Ich freue mich sehr darüber, eine vollwertige Stelle mit einem echten Fachmann zu besetzen“, erklärt der Bürgermeister. Die Betreuung und Koordination der acht Detmolder Leuchttürme gehört natürlich auch zu den Aufgaben von Jörg-Henner Koch.

Anlaufstelle für Bürger

Durch die Verteilung über das Stadtgebiet befindet sich eine Anlaufstelle in erreichbarer Nähe für jeden Bürger. In den Leuchttürmen, so genannt, weil sie trotz Stromausfall beleuchtet sein würden, können Bürger beispielsweise Notrufe absetzen, Babynahrung aufwärmen oder auch Rat einholen.

Was die Leuchttürme allerdings nicht sind, sind Notunterkünfte. „Eine längerfristige Betreuung findet nicht statt“, hält Michael Peuker des Verwaltungsvorstandes Detmold fest. Die Ressourcen würden zu schnell ausgereizt sein. „Ich bitte alle Bürger darum, sensibel zu sein, sich selbst vorbereiten und Eigenverantwortung zu übernehmen“, plädiert Peuker.

Stadt Detmold rät zu Notvorrat

Die Stadt Detmold rät jedem Haushalt zudem zu einem Notvorrat an Artikeln des täglichen Bedarfs. Denn „durch die Infrastruktur einer Stadt in der Größe Detmolds ist es unmöglich, alle Bürger mit Essen und Trinken zu versorgen“, erklärt Peuker weiter.

Oberbrandrat und Feuerwehrleiter Joachim Wolf erklärt hierzu: „Die Feuerwehrstellen, welche über Notstromaggregate verfügen, sind für die Aufgabe eines Leuchtturmes am besten geeignet.

Dort würden die Bürger durch Kräfte der Feuerwehr und der Stadt betreut. Wenn es zu einem Stromausfall kommt, haben wir uns insofern vorbereitet, als dass wir Handlungsanweisungen geschrieben und kommuniziert haben, sodass die Feuerwehrstellen für den Ernstfall dauerhaft besetzt sind, um direkt zu den Einsatzorten zu gelangen“.

Acht Notanlaufstellen im Detmolder Stadtgebiet

Als Notanlaufstellen, also als Leuchttürme, fungieren dabei die folgenden acht Feuerwehrgebäude: Feuer- und Rettungswache Am Gelskamp 2 sowie die Gerätehäuser Oerlinghauser Straße 94 in Pivitsheide, Dörenwald Straße 5 in Diestelbruch, Remminghauser Straße in Remminghausen, Schlehenweg 3 in Berlebeck, Katerallee in Hiddesen, Zum Gretberg 2 in Bentrup und letztlich das Gerätehaus Brokausen an der Brokhauser Straße 24. (tnw)

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