Kreis Lippe. Um drei Uhr in der Nacht wird Cuma Ali Deniz unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ein Anruf aus der Heimat des Imams, der im Augenblick in Augustdorf tätig ist, verheißt um diese Uhrzeit nichts Gutes.
Die Nachricht: Sein Schwager und weitere Familienmitglieder sterben durch das verheerende Erdbeben, das in der Türkei und Syrien auf einer Fläche, so groß wie Deutschland gewütet hat und mehr als 20.000 Menschenleben kostete.
Gigantische Hilfsmaßnahmen
Nur wenige Stunden danach laufen in vielen Teilen der Erde und eben auch in Lippe gigantische Hilfsmaßnahmen an.
Der Kassenwart der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Augustdorf berichtet von zahlreichen Lastwagen, die nur wenige Tage nach der Katastrophe vollbeladen in die Türkei und Syrien fuhren, um die dort in Not geratenen Menschen zu unterstützen.
Hilfsgüter benötigt
Die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion zählen schon jetzt zu den schlimmsten Naturkatastrophen der vergangenen 100 Jahre.
Doch nicht nur Rettungskräfte, auch Hilfsgüter wurden benötigt. „Wir haben jetzt schon unzählige Sachspenden in die Region geschickt“, berichtet Beyza Kizilcay, stellvertretende Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Augustdorf.
Was sie besonders freut: „Es waren eben nicht nur Türken oder Syrer, die gespendet haben, sondern auch ganz viele Deutsche, die mit dabei waren.“
„Lamacun-Nachmittage“
Mittlerweile seien genügend Sachspenden in die betroffene Region geschickt worden. „Zelte, Lebensmittel, Decken und alles, was die Überlebenden jetzt benötigen, konnten wir zur Verfügung stellen“, berichtet auch Ersin Kizilcay, Kassenwart der Glaubensgemeinschaft.
Innerhalb kürzester Zeit veranstalteten die Gemeindemitglieder „Lamacun-Nachmittage“, deren Erlöse auch direkt an die Betroffenen geht.
Augustdorfs Bürgermeister beeindruckt
Auch Augustdorfs Bürgermeister Thomas Katzer ist von dem Engagement beeindruckt. „Ich finde es unglaublich, was für eine Welle der Hilfsbereitschaft sich hier wieder zeigt“, erklärt er gegenüber der LWZ.
Es würden aber weiterhin finanzielle Spenden benötigt, erklärt Beyza Kizilcay. „Bitte spenden Sie“, appelliert sie an die Leser der LWZ.
Und auch Bürgermeister Katzer unterstreicht: „Jeder Euro ist notwendig, damit den Opfern geholfen wird!“ Der Vorstand bekräftigt, dass die Spenden den Opfern schnell zugutekommen. (gw)
Spendenkonto:
DE14 4765 0130 0046 0751 80
Empfänger: Türkisch-Islamische Gemeinde zu Augustdorf
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.