Raubtiere in der Heide – Panzergrenadiere aus Augustdorf zur Schießausbildung in Bergen

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„Puma“-Profis aus Augustdorf: Richtschütze Pascal, Kommandant Jens und Zugführer Richard (von links) lassen auf dem Truppenübungsplatz die Krallen ihrer „Raubkatzen“ ausfahren. Foto: Bundeswehr/Schreiber

Kreis Lippe/Augustdorf/Bergen. Zwei Wochen lang stand die Schießausbildung mit dem Schützenpanzer „Puma“ im Mittelpunkt des Truppenübungsplatzaufenthaltes der zweiten Kompanie des Panzergrenadierbataillons 212 aus Augustdorf.

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Oberleutnant Richard K., „Bravo-Zugführer“ der Kampftruppeneinheit aus der Rommel-Kaserne, zeigte dabei angehenden Richtschützen, wie man die Waffenanlage des hochmodernen Schützenpanzers im Gefecht richtig einsetzt.

 „Vom Leichten zum Schweren“

Bevor der erste scharfe Schuss auf dem NATO-Truppenübungsplatz Bergen abgefeuert werden konnte, stand zunächst die vorbereitende Schießausbildung auf der Ausbildungsagenda der Augustdorfer Soldaten.

„Ein Wochenende lang haben wir die Verfahrensabläufe intensiv auf der Schießbahn vorgeübt“, berichtet Oberleutnant K., der als Leiter die Gesamtverantwortung für die Schießübungen seines Zuges trägt.

Rund 30 Soldaten hat der 28-jährige Offizier in die niedersächsische Heide mitgebracht, darunter die zukünftigen Richtschützen, Kommandanten und Sicherheitspersonal. Die verschiedenen Schulschießübungen folgen dem militärischen Grundsatz „Vom Leichten zum Schweren“.

Schießen mit dem Schützenpanzer

Zunächst lernen die Richtschützen das Schießen mit dem Schützenpanzer aus dem Stand auf Ziele in bis zu zwei Kilometern Entfernung. Den „Puma“, der seit 2015 im Heer im Einsatz ist, stellen diese Basisschießübungen vor keine besonderen Herausforderungen.

Durch die stabilisierte Waffenanlage kann der Schützenpanzer wie sein „großer Bruder“, der Kampfpanzer Leopard 2, auch aus der Bewegung bei hoher Geschwindigkeit heraus treffsicher feuern.

Hightech-Raubtier zum Leben erwecken

Um das Hightech-Raubtier zum Leben zu erwecken, kommt es auf das Zusammenspiel von Kommandanten und Richtschützen an. Jens und Pascal beherrschen die Verfahren im vorderen Kampfraum des über 40-Tonnen schweren Panzers.

Unabhängig voneinander können die beiden Panzergrenadiere mit unterschiedlichen Beobachtungseinrichtungen das Gefechtsfeld nach Feindkräften absuchen. Ein Laserentfernungsmesser liefert exakte Messwerte für den Einsatz der Bordmaschinenkanone. Mit Geschwindigkeiten von 1.000 Meter pro Sekunde jagen die Geschosse den Zielscheiben auf der Schießbahn 11 in Bergen entgegen. „Die Feuerkraft des ‚Puma‘ ist enorm“, zeigt sich Panzerkommandant Jens von seinem Arbeitsgerät begeistert.

Beweglichkeit und Feuerkraft

Der Oberfeldwebel kennt das Vorgänger-Modell des „Puma“ nur aus Erzählungen. Wie Zugführer Richard K. hat er seine gesamte Ausbildung an dem Hightech-Fahrzeug der Panzergrenadiertruppe durchlaufen.

„Den Puma zeichnen vor allem Beweglichkeit, Feuerkraft und der Schutz seiner Besatzung aus“, sind sich die Augustdorfer Grenadiere einig. Nach acht intensiven Schießtagen steht zum Wochenende die Rückreise in die lippische Heimat auf dem Programm.

Im Truppenlager warten schon die Schwerlasttransporter, um die „Pumas“ von Oberleutnant Richard K. und seinen Männern und Frauen wieder sicher nach Augustdorf zurückzubringen. (lwz)

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