Lemgo. Das Thema Fachkräftemangel steht spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie bundesweit im Fokus. Ansätze, neue Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu gewinnen, gibt es viele. Dabei spielt die Mitarbeiterzufriedenheit und die darin enthaltene Balance aus Arbeit und Freizeit eine immer größere Rolle. Auch die Dachdeckermeister Drewes GmbH & Co. KG hat sich etwas einfallen lassen, um neue Kräfte zu gewinnen.
Das Lemgoer Handwerksunternehmen besteht bereits seit 1964 und feiert im April kommenden Jahres sein 60-jähriges Jubiläum. Von Beginn an, betont Dachdeckermeister Ralf Drewes, seien die Mitarbeiter das wichtigste Hab und Gut in seinem Betrieb.
Zusammen mit ihm und seiner Lebensgefährtin, die im Büro tätig ist, arbeiten dort derzeit zehn Mitarbeiter, darunter zwei Auszubildende, die ab August um einen weiteren Azubi ergänzt werden. Dennoch fehlen, wie momentan in beinahe jedem Betrieb, auch Ralf Drewes Fachkräfte und weitere Auszubildende.
Daher sucht er Dachdeckermeister, Dachdecker, Zimmermänner/-frauen, Bautischler und begeisterungsfähige Auszubildende, die in einem jungen Team an der frischen Luft und auf abwechslungsreichen Baustellen arbeiten möchten.
Als weiteren Anreiz hat Drewes gemeinsam mit seinen Mitarbeitern ein neues Arbeitszeitmodell erarbeitet, das insbesondere in den warmen Sommermonaten für Entlastung sorgen und zum Wohle der Beschäftigten beitragen soll.
Die eingeführte „Work-Life-Balance“ sieht eine Arbeitszeit von 36 Stunden pro Woche vor, bei der von Montag bis Donnerstag täglich acht und am Freitag vier Stunden gearbeitet wird. Trotzdem werden 40 Stunden pro Woche bezahlt. „Dadurch kommen unsere Mitarbeiter früher ins Wochenende und haben mehr Freizeit“, erläutert Drewes.
Eine flexible Arbeitszeitgestaltung, Ruhezeiten und Stressabbau stünden genauso auf der Habenseite wie die Steigerung der Effektivität und Qualitätssicherung, zudem gebe es weniger Krankheitsfälle. Auch ließen sich Prozesse nun noch besser steuern. Dies habe sich in englischen Studien bestätigt, und auch hierzulande fände das Modell immer mehr Beachtung.
Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit „Reha Lemgo“. Bennet Risch und sein Team bringen sich dabei durch gezielte Massagen und Rehamaßnahmen in den Prozess ein, um das körperliche Wohlbefinden der Mitarbeiter zu steigern.
Ralf Drewes‘ Sohn Tim, der dieses Jahr seine Meisterausbildung beginnt, und Daniel Edler, der Drewes als angestellter Dachdeckermeister bereits heute auf Baustellen und im Büro unterstützt, sind von dem Modell begeistert. „Wir freuen uns zudem auf neue Kollegen, die das Leistungsmodell und das Unternehmen unterstützen und stärken möchten“, sagt Ralf Drewes. (al)