Kreis Lippe/Bad Salzuflen. Im Herzen von Bad Salzuflen wurde nun das neue medizinische Bauprojekt, das auch den Startschuss für den Gesundheitscampus bedeutet, vorgestellt. An der Parkstraße entsteht auf dem Baugelände nahe dem Kurpark ein kollaboratives Medizinzentrum mit einer Nutzfläche von 4.500 Quadratmetern.
Diese Projektentwicklung hat, so waren sich alle Beteiligten einig, eine große Sogwirkung. Auf dem Gelände der ehemaligen Klinik am Kurpark an der Parkstraße wird voraussichtlich im Januar 2024 der Grundstein für das neue und moderne Ärztehaus 4.0 gelegt werden. Dieses ist gleichzeitig der erste Baustein für den geplanten Gesundheitscampus.
Die Besonderheit des Ärztezentrums liegt in einem übergreifenden Ansatz, wie Dr. Jürgen Vortherms und Stanley Kirana von der noch in Lage ansässigen Diabetologischen Schwerpunktpraxis erläuterten. Die Praxisflächen in Lage seien viel zu klein geworden. Mehr als 12.000 Patienten würden dort pro Jahr behandelt. Vortherms und Kirana werden auch im neuen Ärztehaus 4.0 die Ankermieter werden.
Schon heute verfügt die Praxis in Lage über einen Forschungsschwerpunkt für Diabetologie, der am neuen Standort in Bad Salzuflen sogar deutlich ausgebaut werden soll. Der diabetologische Schwerpunkt soll dann auf den 4.500 Quadratmetern des neuen Baukörpers um dazu passende Fachrichtungen ergänzt werden.
„Wir möchten ein Versorgungszentrum für die ganze Region werden. Dazu müssen aber Strukturen geschaffen werden, die zueinander passen“, erklärte Dr. med. Jürgen Vortherms. Stanley Kirana ergänzte: „Die medizinischen Nutzer sollen nicht nur zueinander passen, sondern auch gemeinsame Projekte und Strukturen entwickeln und gemeinsam umsetzen.“
Mit rund zwölf Millionen Euro bezifferten Vincent Sander und Kay Grotebrune das Investment an der Parkstraße. Gemeinsam mit den beiden Ärzten bilden sie die Investorengruppe hinter dem Bauprojekt.
Rund 65 Prozent der dort geplanten Flächen seien jetzt schon „sehr ernsthaft“ reserviert. Zur Einweihung Ende 2025 rechnet Sander, Geschäftsführender Gesellschafter der Sander Immobiliengruppe, von einer mindestens 80-prozentigen Vermietung der Flächen. Bereits jetzt würden das Projekt und die geplanten fachlichen Inhalte überzeugen und viele Interessenten ansprechen. Auch der Name „Bad Salzuflen“ zöge und so fänden momentan viele Gespräche statt.
Die erste Beigeordnete und Kämmerin Melanie Koring hat im Laufe der Projektentwicklung eine „Sogwirkung“ bemerkt: „Die Nachfragen steigen nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ.“ Damit sei aber nicht nur der nun angestoßene erste Baustein des Gesundheitscampus gemeint.
„Inzwischen finden auch sehr interessante Gespräche für den Nachbarbereich dieses Projektes statt“, deutete Bürgermeister Dirk Tolkemitt an. Es herrsche eine positive Aufbruchstimmung und er glaube, dass es dort richtig gut werde, mit den Investoren und den zukünftigen Betreibern des Projektes, so der Bürgermeister weiter.
Dort seien für die Zukunft auch Büros für die Hochschule Bielefeld eingeplant, mit der im Rahmen des Gesundheitscampus eine intensive Zusammenarbeit geplant sei. Nicht nur die Entwicklung, sondern auch die Potenziale und zukünftige Möglichkeiten seien wichtige Mehrwerte für den kommenden Gesundheitsstandort Bad Salzuflen, erklärte Staatsbad-Geschäftsführer Volker Stammer. Er unterstrich in seiner Rede zudem, dass dies „ganz im Sinne der strategischen Stadtziele Bad Salzuflens“ passiere.
Die Entwicklung an der Parkstraße soll nun schnell voranschreiten, sobald die Kassenärztliche Vereinigung grünes Licht gibt. Daher plant Dr. Vortherms bereits im September dieses Jahres seine Praxisräume an die Sophienstraße zu verlagern.
Sein Kollege Stanley Kirana werde dann erst einmal allein die Flächen in Lage nutzen. Zum 1. Oktober ist an der Sophienstraße in Bad Salzuflen ein weiterer Einzug eines Hausarztes geplant, der zunächst dort seine Arbeit aufnimmt und später mit in das neue Medizinzentrum zieht.
Bis Herbst soll die Detailplanung des Projektes abgeschlossen sein und der offizielle Bauantrag gestellt werden. Mit dem Baubeginn rechne man Anfang 2024, gegebenenfalls sogar noch etwas früher, hofft Investor Vincent Sander.
Aufgrund dieses Zeitplans wird mit der Fertigstellung für das vierte Quartal 2025 gerechnet. Die unmittelbaren Anlieger möchte Bürgermeister Dirk Tolkemitt ebenfalls über die dortigen Pläne informieren und hat daher für Donnerstag, 31. August, ab 17 Uhr, eine Informationsveranstaltung in der Wandelhalle („WandelBar“) anberaumt. (al)