Zentrum für Nachhaltiges Digitales Bauen: Machbarkeitsstudie bescheinigt positives Ergebnis

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Die Teilnehmenden der Informationsveranstaltung in der SmartFactoryOWL auf dem Innovation Campus in Lemgo. Hier wurden bereits ähnliche Konzepte erfolgreich umgesetzt, wie sie auch für das ZNDB angedacht sind. Foto: TH OWL

Lemgo. Wie ist das Zentrum für Nachhaltiges Digitales Bauen (ZNDB) umsetzbar? Und wie können konkrete Ideen zur Umsetzung am Kreativ Campus in Detmold aussehen? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt die jüngst abgeschlossene Machbarkeitsstudie. Diese wurde Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Ende August in der SmartFactoryOWL auf dem Innovation Campus in Lemgo vorgestellt. 

Das geplante ZNDB soll sich mit der Digitalisierung der Fertigung und dem optimalen, umweltschonenden Materialeinsatz im Bauwesen befassen. Nachdem im März bereits die Ergebnisse der vorausgegangenen Potenzialanalyse fertiggestellt und präsentiert wurden, folgte nun die Vorstellung der daran anknüpfenden Machbarkeitsstudie. Diese hatten Dr. Sebastian Stiehm und Dr. Hans-Ulrich Tappe von der agiplan GmbH federführend erarbeitet. Die Studie wurde im Juli 2023 abgeschlossen. Verschiedene Workshops mit einem interdisziplinären Team von Kollegen der Fachbereiche Bauingenieurwesen, Produktions- und Holztechnik, Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik, Landschaftsarchitektur und Umweltplanung sowie der Detmolder Schule für Gestaltung zur Machbarkeitsstudie lieferten wichtige Inputs. Die Einbindung der Wirtschaftspartner und Kommunen erfolge über verschiedene Interviews.

Neben den Projektbeteiligten der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) waren zur Vorstellung der Studie auch Vertreter des Kreises Lippe und der Stadt Detmold, der Kreishandwerkerschaft sowie verschiedener Unternehmen wie Schüco Digital GmbH, Plan.One GmbH (gehört zu Schüco), Brüninghoff Group und Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH anwesend.

Die Studie kam zu dem Schluss, dass das ZNDB nicht nur umsetzbar ist, sondern in der Region auch eine besondere Vernetzung mit regionalen Akteuren und Global Playern erreichen kann. Die Digitalisierung im Bauwesen ist ein essenzielles Thema, um die Nachhaltigkeit im Bausektor zu steigern. In der Studie wurden konkrete Vorschläge zur Umsetzung des ZNDB in Detmold erarbeitet, darunter die Diskussion geeigneter Grundstücke, die Anforderungen an das Gebäude und die Räumlichkeiten sowie erforderliche Infrastruktur, um das Zentrum zu einem Reallabor zu entwickeln, in dem die erforschten und gelehrten Inhalte gleichsam erlebbar werden.

„Ich freue mich, dass die Machbarkeitsstudie positive und ermutigende Fakten hervorgebracht hat. Sie hatte zum Ziel, die Umsetzbarkeit und den Mehrwert des ZNDB zu bewerten. Die Ergebnisse bestätigen neben der technischen und finanziellen Realisierbarkeit unseres Vorhabens auch die hohe gesellschaftliche Relevanz und die enormen Vorteile, die sich aus der Integration von Nachhaltigkeit und Digitalisierung ins Bauwesen ergeben“, resümiert Hochschulpräsident Professor Dr. Jürgen Krahl.

Neben der Vorstellung der Machbarkeitsstudie präsentierte die Hochschule ihre Nutzungspläne für das ZNDB. Die Veranstaltung bot auch die Möglichkeit einer Diskussionsrunde, in der Vertreter aus Politik und Wirtschaft sich über Möglichkeiten der Vernetzung, Chancen zur Zusammenarbeit, Ideen zur Nutzbarkeit des ZNDB, Bedarfe an Räumlichkeiten und Wünsche zur Infrastruktur austauschen konnten.

Die Infoveranstaltung schloss mit einer Führung durch die SmartFactoryOWL ab – einer gemeinsamen Einrichtung des Fraunhofer IOSB-INA und der TH OWL – in der bereits ähnliche Konzepte erfolgreich umgesetzt wurden.

Ziel des ZNDB ist, die Digitalisierung im Bauwesen über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu fördern und dabei Potenziale zur gesteigerten Nachhaltigkeit im Rahmen der Wohnraum- und Arbeitsplatzsicherung zu nutzen. Im Fokus stehen die digitale Fertigung und Ausführung, die neue Standards und alternative Methoden im Hinblick auf Präzision, Komplexität, Geschwindigkeit, Effizienz und Logistik ermöglicht.

„Unsere Vision ist es, die Bauindustrie nachhaltig zu transformieren und gleichzeitig eine zukunftsfähige Bildung in diesem Bereich zu fördern. Mit dem Rückenwind aus der Machbarkeitsstudie sind wir zuversichtlich, unser Ziel zu erreichen. Wir sind überzeugt, dass die Zukunft des Bauwesens digital und nachhaltig sein wird, und wir sind stolz darauf, an der Spitze dieses Prozesses zu stehen, um eine nachhaltige und digitale Zukunft zu gestalten“, unterstreicht Professorin Dr. Yvonne-Christin Knepper-Bartel, Vizepräsidentin für Bildung und Nachhaltigkeit an der TH OWL und Projektleiterin des ZNDB. (lwz)