Appell in Augustdorf: Versorgungskompanien der Bundeswehr werden umgestellt

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Brigadegeneral Lutz Kuhn (Kommandeur der Panzerlehrbrigade 9 „Niedersachsen“, Mitte), zusammen mit den Kommandeuren der beiden umgestellten Kompanien. Foto: Reiner Toppmöller

Kreis Lippe/Augustdorf. Die Bundeswehr wird seit einigen Jahren umstrukturiert und für einen möglichen Einsatz ertüchtigt. Im Zuge dieser Umstrukturierung sind die Truppen nun in leichte, mittlere und schwere Einsatzkräfte aufgeteilt.

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Die Panzerlehrbrigade 9 „Niedersachen“ aus Munster gehört zu den schweren Kräften und ist mit dem Kampfpanzer Leopard 2 und dem Schützenpanzer Puma als Hauptwaffensysteme ausgestattet.

Die Panzerbrigade 21 „Lipperland“ aus Augustdorf gehört zu den mittleren Kräften und ist mit ihrem schnellen und beweglichen Gefechtsfahrzeugen ausgestattet.

Diese Waffensysteme erfordern unterschiedliche logistische Aufgaben, sowohl in der Versorgung mit Munition als auch in der Wartung und Instandsetzung. Zu diesen Truppen gehören natürlich auch die entsprechenden Versorgungseinheiten.

Nun waren die zum Appell angetretenen Kompanien bis jetzt noch jeweils unter einem „falschen“, dem jeweils anderen Kommando. Es ist für den Außenstehenden nur schwer zu verstehen, aber im Zuge der Umstrukturierung jetzt nötig geworden, dies zu ändern.

So tauschten im Rahmen des Umstellungsappells die zweite Kompanie des Versorgungsbataillons 7 mit dem Standort in Augustdorf und die dritte Kompanie des Versorgungsbataillons 141 aus Rotenburg (Wümme) den Namen und ihre Zugehörigkeit.

Im militärischen Bereich geschieht so etwas mit einem Appell, also dem Antreten der Soldaten inklusive eines vorgeschriebenen militärischen Rituals mit entsprechenden musikalischer Begleitung. Vor dem Austauschen der Kompaniewimpel und der entsprechenden Befehlsübergabe gehören dazu noch Ansprachen der entsprechenden Vorgesetzten und politischen Vertreter.

Deshalb richtete Brigadegeneral Lutz Kuhn, Kommandeur der Panzerlehrbrigade 9 (Niedersachen), zunächst seine Worte an die rund 400 angetretenen Soldaten.

„Wir werden Russland gegenüber nach dem Geschehenen nie wieder pazifistisch begegnen können“, sagte der General in seiner sehr politischen Ansprache. Er berief sich dabei auf Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und dessen Aussagen zur Kriegsbereitschaft und sagte zusätzlich, dass die Versorgungseinheiten dabei ein wichtiger Teil der Truppe seien, um diese herzustellen. Allerdings, so der General, könne man, was in 20 Jahren versäumt wurde, nicht in zwei Jahren aufholen.

Auch der Augustdorfer Bürgermeister Thomas Katzer sieht durch den Krieg in der Ukraine eine Bedrohung Deutschlands und der Demokratie. „In Augustdorf gibt es eine gewachsene Verbundenheit mit der Bundeswehr. Ohne sie gäbe es hier keine Infrastruktur und Augustdorf als solches wäre gar nicht denkbar“, so der Bürgermeister zu der Patenschaft der Gemeinde mit den Soldaten.

Als wahrnehmendes Zeichen des Unterstellungswechsels zogen danach die Abordnungen mit den getauschten Wimpeln zu den angetretenen Formationen. Der Appell, der von Oberst Holger Schulz aufgestellt wurde, wurde durch das Luftwaffenmusikkorps Münster begleitet.

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