Detmold. Die Stadt Detmold erarbeitet im Rahmen des Klimaneutralität-Prozesses bis zum Jahresende ihre Wärmeplanung der Zukunft. Warum ist das nötig und was genau bedeutet Wärmeplanung? Wir erklären, worum es geht:
Die Wärmeversorgung macht in Deutschland nach Angaben des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mehr als 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs aus und verursacht einen Großteil des CO2-Ausstoßes. Denn: Rund 80 Prozent der Wärmenachfrage wird derzeit durch den Einsatz von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl gedeckt. Von den rund 41 Millionen Haushalten in Deutschland heizt nahezu jeder zweite mit Gas und knapp jeder vierte mit Heizöl. Fernwärme macht aktuell rund 14 Prozent aus.
Um eine zukunftsfeste, verlässliche und vor allem bezahlbare Wärmeversorgung zu gewährleisten, setzt die Bundesregierung künftig auf Erneuerbare Energien und die Nutzung unvermeidbarer Abwärme aus zum Beispiel Industrieanlagen und Rechenzentren. Damit diese Umstellung gelingt und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen mittelfristig überwunden werden kann, plant zukünftig jede Kommune strategisch, welche Gebiete in welcher Weise mit Wärme versorgt werden sollen und in welcher Weise erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme bei Erzeugung und Verteilung genutzt werden können.
Auch die Stadt Detmold hat sich jetzt auf den Weg gemacht, um bis zum Ende des Jahres 2024 eine Wärmeplanung für die Zukunft zu erarbeiten. „Ziel dieser Wärmeplanung ist es, den vor Ort besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu ermitteln“, sagt Dr. Miriam Mikus, Erste Beigeordnete und Kämmerin der Stadt Detmold. Die Wärmeplanung solle für Planungssicherheit im Sinne des Gebäudeenergiegesetzes sorgen. Inhaltlich gehe es um eine ergebnis- und technologieoffene Untersuchung der Möglichkeiten, was die sichere, finanzierbare und klimaneutrale Wärmeversorgung für die Menschen und Unternehmen im Stadtgebiet von Detmold betrifft, so Dr. Miriam Mikus.
Ein externes Unternehmen, das von der Stadt Detmold mit der Wärmeplanung beauftragt wurde und zu 90 Prozent über Fördergelder des Bundes finanziert wird, bindet zunächst alle in der Stadtgesellschaft relevanten Interessengruppen ein und lotet Möglichkeiten aus, wie diese im Planungsprozess am besten beteiligt werden können. (lwz)