Unterkante rein, statt Oberkante raus – TBV will in Leipzig punkten

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Der Ärger über den Lattentreffer im Kiel-Spiel ist bei Lukas Hutecek und Niels Versteijnen längst abgehakt. Foto: Matthias Wieking

Lemgo. Nach dem emotionalen Herzschlagfinale gegen den amtierenden Meister Kiel, geht es für den TBV Lemgo Lippe am kommenden Sonntag, 7. April, mit einer schwierigen Auswärtsaufgabe weiter. In der Quarterback Immobilien Arena trifft der lippische Handball-Bundesligist am 28. Spieltag auf formstarke Leipziger und möchte mit einem Sieg den Anschluss ans obere Tabellenmittelfeld wahren. Anwurf der Begegnung ist um 16.30 Uhr.

Das Hinrunden-Aufeinandertreffen mit dem SC DHfK Leipzig dürften die Lemgoer Fans noch
in schlechter Erinnerung haben. Beim Heimspiel Anfang Oktober fanden die TBV-Spieler
kaum Lösungen gegen die starke Leipziger Abwehr und mussten sich letztendlich deutlich
mit 22:28 geschlagen geben. „Die Ausgangslage ist ähnlich wie vor unserem Auswärtsspiel
in Göppingen. Wir haben gegen Leipzig und Göppingen die, in meinen Augen, einzigen
schlechten Heimspiele dieser Saison gezeigt. Das wollen wir am Sonntag wieder
geradebiegen. Wir wissen aber auch, dass Leipzig selber sehr heimstark ist und in den
letzten Wochen immer wieder sehr gute Leistungen abgerufen hat“, möchte TBV-Trainer
Florian Kehrmann in der Leipziger Arena zeigen, dass seine Mannschaft mit dem SC DHfK
mithalten kann.

Nach einem schwachen Saisonstart konnte sich das Team von Trainer Runar Sigtryggsson
zuletzt mit vier Siegen aus fünf Spielen eindrucksvoll befreien und führt als Tabellenachter
mit 23:27-Punkten mittlerweile ein breites Tabellenmittelfeld an. Die einzige Niederlage gab
es im März ausgerechnet im Derby gegen den ThSV Eisenach zu verkraften, die den
Leipzigern beim 29:31 die vierte Heimniederlage der Saison zufügten.

„Leipzig spielt normalerweise in einer sehr kompakten 6:0-Abwehr – hat in den letzten
Spielen aber auch vermehrt in einer 5:1-Abwehr agiert und damit immer wieder versucht, auf der Ballseite eine Überzahl zu kreieren. Wir haben uns deshalb in der Trainingswoche viel damit beschäftigt taktische Lösungen zu finden gegen beide Deckungsformationen. Unser Fokus wird jedoch darauf liegen, das Angriffsspiel von Leipzig zu lesen und mit unserer Deckung zu bespielen. Hier müssen wir uns auf große Dynamik von Spielern wie Witzke, Semper und Klima einstellen, aber auch auf die spielerische Klasse von Kristjánsson“, erwartet Kehrmann am Sonntag ein enges Spiel.

„Ich gehe davon aus, dass wir ein Spiel auf Augenhöhe erleben, wo die Tagesform und ganz viele Kleinigkeiten entscheidend sein werden. Wir werden alles versuchen, um den letzten Ball dieses Mal so zu platzieren, dass er an die Innenkante der Latte geht und anschließend ins Tor und nicht wie gegen Kiel an die Oberkante und raus“, will der TBV-Trainer etwas Zählbares aus Leipzig entführen. Die letzten sechs direkten Aufeinandertreffen versprachen meist große Spannung. So konnte sich der TBV zweimal als Sieger durchsetzen und ging dreimal als Verlierer vom Feld – ein Spiel endete Unentschieden. Beim letzten Besuch in Leipzig entführten die Lemgoer Handballer beim 29:33-Auswärtserfolg beide Punkte.

Geleitet wird die Begegnung am Sonntagnachmittag vom Schiedsrichtergespann Hanspeter
Brodbeck und Simon Reich. Dyn überträgt das Spiel ab 16.15 Uhr live. Alle Spiele der LIQUI MOLY HBL live und auf Abruf nur bei Dyn. (lwz)