Ausstellung im Kreishaus: Sprachliche und kulturelle Vielfalt in Deutschland

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Im Kreishaus ist auf Initiative des Lippischen Heimatbundes eine Ausstellung über die sprachliche und kulturelle Vielfalt Deutschlands zu sehen. Foto: Reiner Toppmöller

Kreis Lippe. Der Lippische Heimatbund hat es geschafft, zusammen mit dem Kreis eine bundesweite Wanderausstellung über alte deutsche Sprachen nach Lippe zu bekommen. Die Ausstellung ist im Kreishaus noch bis Freitag, 3. Mai, im Plenarbereich zu sehen.

Zur Eröffnung mit geladenen Gästen waren zahlreiche Vertreter der Sprachminderheiten sowie Heiko Hendriks, Beauftragter der Landesregierung NRW für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, gekommen. Er hielt an diesem Abend auch die Festrede über die sprachliche Vielfalt als Kulturgut.

Bei der Ausstellung geht es um die Plattdeutsche Sprache, das Plautdietsch der Spätaussiedler, die Sprachen der Saterfriesen, das Niederdeutsche Platt, die Sprache der Sinti sowie der Sorben und Wenden und der dänischen Minderheit. All diese alten Sprachen haben vieles  gemeinsam, werden aber fast kaum noch gesprochen.

Der Lippische Heimatbund kümmert sich in Lippe aber schon seit Jahren darum, das Lippische Platt wieder zurückzubringen. Neben den Plattdeutschen Treffen gibt es ein Wörterbuch, Broschüren und jetzt auch ein neues Buch, das Hochdeutsch, Lippisch Platt und das Plautdietsch der Aussiedler gegenüberstellt.

Unter der Moderation von Werner Zahn diskutierten unter anderem Christiane Ehlers (Bundesrat für Niederdeutsch), Johanna Evers (Sarfriesin), Heinrich Janson (Verein Sinti-Lippe), Sabine Schirholz (Lippisch Platt), Dr. Nadine Wallmeier, Edwin Warketin (Museum für Russlanddeutsche Kulturgeschichte) und Yvonne Hübner (Geschäftsführerin des LHB) darüber, wie Sprachen verbinden.

Dr. Lilli Gebhard, Dr. Heinrich Siemens und Wilhelm Engelke stellten das neue Buch über die Gemeinsamkeit der Sprachen vor.

Die Ausstellung wurde im März 2020 im Paul-Löbe-Haus in Berlin zum ersten Mal gezeigt und war inzwischen schon in verschiedenen Bundesländern. In NRW ist sie nun zum ersten Mal. Dass dazu Lippe ausgesucht wurde, freut nicht nur den Lippischen Heimatbund, sondern auch den Landrat, der die Ausstellung eröffnete.

Um die Bedeutung der verbindenden Sprachen und deren nötigen Erhalt zu vermitteln, sind bereits viele Schulklassen im Vorfeld eingeladen worden, die Ausstellung zu besuchen. Material dazu gibt es auch im Internet auf www.washeißthierminderheit.de.