Horn-Bad Meinberg. Mit einem abwechslungsreichen Programm rund um den gegorenen Traubensaft feiert der Bad Meinberg e. V. sein 25. Weinfest von Donnerstag, 9. Mai, bis Sonntag, 12. Mai. Das Jubiläum reicht somit genau vom Vater- bis zum Muttertag.
Am Stand des veranstaltenden Vereins wird zudem ein besonderes Weinglas in einer limitierten Jubiläumsedition verkauft.
Zwölf Weingüter und ein Schlagerstar
Es war ein großer Tag für Bad Meinberg und der Beginn einer langen Tradition. 1998 schrieb der verstorbene Siegfried Hoffmann für den Stadt-Anzeiger: „Das erste Bad Meinberger Weinfest feierten die Bad Meinberger mit ihren Gästen und Besuchern. Im historischen Kurpark eröffneten der stellvertretende Bürgermeister Eckart Knoerich, Kurdirektor Horst Paulussen und der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Manfred Hannes, offiziell das erste Bad Meinberger Weinfest. Weinprinzessin Heike Hammerstein, die aus Rheinhessen angereist war, sowie zahlreiche Ehrengäste wünschten der Veranstaltung einen erfolgreichen und harmonischen Verlauf. Diese guten Wünsche wurden natürlich von allen Anwesenden mit einem ersten Gläschen Wein besiegelt.“
Die imposante Zahl von zwölf Winzern aus den Anbaugebieten des Rheingaus, der Nahe, des Frankenlandes und der Mosel hatten ihre Weinstände rund um den Bad Meinberger Brunnen im Kurpark aufgebaut, umrahmt von Ständen Bad Meinberger Gastronomen. An allen drei Tagen stand neben dem Wein auch die Musik im Mittelpunkt des Festes.
Am Freitag spielten der Holzmindener Musiker Peter Heinemeier sowie in den Abendstunden die „Bergstadt Musikanten“ aus Oerlinghausen und der Sänger Jan Garden. Am Sonnabend stand dann als Highlight der Veranstaltung der Sänger, der die 1960er- und 1970er-Jahre in Deutschland prägte, Drafi Deutscher (1946-2006), auf der Bühne. Im Vorprogramm zu diesem denkwürdigen Auftritt wurden die Zuhörer von Ulli Bastian und Jan Garden durch deutsche Schlager eingestimmt.
In einem offenen Geländewagen wurde Deutscher dann durch den Kurpark zur Konzertmuschel gefahren, wo die knapp tausendköpfige Fangemeinde ihn begeistert empfing. Seine bekannten Lieder wie „Das elfte Gebot“, „Herz an Herz“ und natürlich „Marmor, Stein und Eisen bricht“ wurden vom Publikum begeistert mitgesungen und die Fans hielt es nicht mehr auf den Sitzen.
Der Schlagerstar, so berichten es Zeitzeugen, war damals im Hotel Parkblick untergebracht und brachte nur mit Mühe seinen Auftritt zu Ende. Die auftretenden technischen Schwierigkeiten nahm Drafi Deutscher mit Fassung hin und ließ sich auch durch die Probleme mit der Akustik nicht aus der Ruhe bringen. Die Stimmung riss dadurch nicht ab. Für das Weinfest wurden 10 Deutsche Mark Eintritt genommen, man ging von 4.000 zahlenden Besuchern aus. Diese Zahl wurde jedoch nicht erreicht, brachte Fabian Roll (Bad Meinberg e.V.) in Erfahrung.
Weine aus Rheinhesse, Nahe und Baden
Damals waren die heutige Vorsitzende Diana Vorndamme und Schatzmeisterin Dr. Doris Hendig noch nicht im Verein aktiv. Aus Erzählungen von Weinfest-Gründer Horst Tiemann und Berichten aus dem Stadt-Anzeiger kennen sie den turbulenten Start des ersten Weinfestes mit einem offenbar leicht angeheiterten Drafi Deutscher. Danach ging es wechselhaft weiter.
Von 1998 bis 2004 wurde das Fest von der Werbegemeinschaft mit dem 2023 verstorbenen Vorsitzenden Manfred Hannes ausgerichtet, danach vom Verein Bad Meinberg, der aus dem Zusammenschluss von Werbegemeinschaft und Kur- und Verkehrsverein hervorgegangen ist. Von 2007 bis 2012 übernahm das Staatsbad Meinberg die Organisation und seit 2013 hat wieder der Bad Meinberg e.V. den Hut auf und plant das Fest in Eigenregie vom Feiertag Christi Himmelfahrt bis zum folgenden Sonntag.
2020 und 2021 musste das Weinfest aufgrund der Pandemie ausfallen. In all den Jahren hat sich ein „harter Kern“ an Weingütern gebildet, mit den Winzern Breivogel (Rheinhessen), Hagnauer Weine (Baden), Hesselborner Mühle (Rheinhessen), Honrath (Nahe) und Höhn (Nahe).
Besucher schätzen die persönliche Nähe und Expertise der Winzer. Gastronomen versorgen die Besucher mit frischen und zum Wein passenden Flammkuchen, Flammlachs direkt vom Feuer, Fischbrötchen, Käse- und Wursthäppchen und den Höhepunkten deutscher Imbisskultur. Und wer statt Wein auch einmal ein Bier trinken möchte, wird dort fündig.
Jubiläumsprogramm mit emotionaler Musik
Das Konzept hat sich im Laufe der Jahre bewährt: sehr guter Wein, Fachgespräche mit den Winzern, ein tolles Ambiente rund um den Brunnentempel und Musik für jeden Geschmack. In diesem Jahr bringt am Donnerstagabend „Die Fuxband“ um Andrea Rübsam, Thomas Zimmermann, André Barthelmes und Samuel Rübsam die Gäste in Feierlaune. Freitag ist „Brückentag“, es gibt After-Work-Wein mit persönlicher und sehr emotionaler Musik von Jakob J. Lübke (Gesang und Gitarre).
Der Samstag gehört den Cappeler Lockvögeln (ab 15 Uhr) und DJ Simon von Musik-ohne-en.de (ab 18 Uhr). Gegen 19 Uhr ist auch ein Auftritt der Gruppe Les Triolettes geplant. Die Tanzgruppe aus der Normandie ist im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Horn-Bad Meinberg mit 60 anderen Gästen aus Villedieu-les-Poêles in Horn-Bad Meinberg. Der Sonntag startet mit einem Frühschoppen mit Dr. Martin‘s Swing Quartett (ab 11 Uhr) und dem Musikverein Leopoldstal-Vinsebeck (ab 14 Uhr).
Jubiläumsweinglas und Parkbeleuchtung
Zum runden Jubiläum hat der Bad Meinberg e. V. ein eigenes Weinglas mit Gravur kreiert. „25. Weinfest im Park Bad Meinberg“ steht auf den Weißweingläsern geschrieben. Insgesamt 1.000 Gläser hat der Verein herstellen lassen.
Die „Jubiläumsedition“ gibt es für 3 Euro pro Glas am Infostand des Vereins am Brunnentempel und in der Tourist-Info im Kurgastzentrum, im Karton mit sechs Gläsern kosten sie 15 Euro. Und es soll eine Parkbeleuchtung geben, mit Elementen aus dem Fundus des ehemaligen Staatsbades. So steht einem langen und genussreichen Wochenende vom Vater- bis zum Muttertag nichts im Wege. (lwz)
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.