19 Premieren: Landestheater Detmold stellt neuen Spielplan 2024/25 vor

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Machen Lust auf Theater: die neue Intendantin des Landestheaters Detmold, Kirsten Uttendorf (sechste von links), mit dem Leitungsteam bestehend aus (von links) Angie Starczyk (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Katharina Torwesten (Ballettdirektorin), Natascha Mamier (Leiterin Junges Theater), Katrin Aissen (Leitende Dramaturgin Schauspiel), Jörg Düning-Gast (Landesverband Lippe / Aufsichtsrat), Per-Otto Johansson (Generalmusikdirektor), Jan Steinbach (Schauspieldirektor), Katharina Schellenberg (Dramaturgin Musiktheater und Konzert), Susanne Flöttmann (Prokuristin), Stefan Dörr (Kaufmännischer Geschäftsführer) und Susanne Springer (Leitung Marketing und Öffentlichkeitsarbeit). Foto: Karen Hansmeier

Kreis Lippe/Detmold. Kirsten Uttendorf ist die designierte Chefin des Detmolder Landestheaters. Ab August steuert sie die Geschicke des attraktiven Vierspartenhauses, das eines der maßgeblichen kulturellen Ankerpunkte der Region ist und zugleich in ganz Deutschland als die größte Reisebühne Europas mit Qualität überzeugt (die LWZ berichtete).

Nun hat sie das Programm ihrer ersten Spielzeit präsentiert und dabei nicht nur die ihr wichtigen inhaltlichen und formalen Schwerpunkte vorgestellt, sondern sich auch als sympathische Teamplayerin gezeigt, der Kommunikation und Vernetzung wichtig sind – sowohl hausintern als auch nach außen.

Bereits im Verlauf der Pressekonferenz lässt sie keinen Zweifel daran: Bewusst holt sie während der Programmvorstellung Kollegen ins Gespräch, lockert mit Einwürfen auf, regte den Austausch zwischen Mitarbeitern und Pressevertretern an und erweist sich auf natürliche Art als eine kommunikationsstarke Autorität. Und so ist auf schlüssige Weise schon an diesem Tag der Name des Spielzeitmottos Programm: „Willkommen in meiner Wirklichkeit“.

Aktiv in Stadt und Land

Sei es Oper, Operette, Ballett oder Schauspiel – Theater lebe vom Miteinander, erläutert Kirsten Uttendorf. Die Kreativen auf und hinter der Bühne machten Kunst für die Menschen in den Sälen der Spielstätten.

Auch insofern sei ihr das Thema der Kommunikation ein Anliegen, betont die neue Intendantin. Kunst könne einen Beitrag für eine respektvolle, offene Gesellschaft und für ein friedliches Miteinander leisten: „Die Gesellschaft ist so vielfältig – und deswegen brauchen wir auch ein vielfältiges Programm sowie ein Theater, das noch stärker als in der Vergangenheit in die Stadt und in die Region hineinwirkt. Mit unseren Aufführungen und den Geschichten, die wir erzählen. Aber auch in dem, wie wir sie erzählen und wie wir sie anbieten.“

Im September wird die neue Spielzeit am Landestheater Detmold eröffnet. Foto: Karen Hansmeier

Dazu gehört etwa auch die Idee, zum Auftakt der Spielzeit zu einem für alle Interessierten leicht zugänglichen Theaterfest einzuladen: „Umrahmt von musikalischen, schauspielerischen und tänzerischen Beiträgen wird am Sonntag, 1. September rund um das Landestheater ein öffentlicher Raum entstehen, in dem sich Bürger und Theaterschaffende zwanglos begegnen und austauschen können“, erläutert Kirsten Uttendorf, die bekennt, dass sie ihr Herz in den Wochen der Vorbereitungszeit auf ihre Intendanz längst an Detmold verloren hat.

Programm mit großer Bandbreite

In der neuen Saison wartet das Landestheater mit einer beeindruckenden programmatischen Bandbreite auf, die gesellschaftlichen Entwicklungen ebenso Rechnung trägt wie der Neugier auf Neues und dem Bewahren von Bewährtem.

Auf 19 Premieren in den Bereichen Musiktheater, Ballett, Schauspiel und Junges (Musik-)Theater, ebenso viele Wiederaufnahmen sowie zwölf Konzerte und zahlreiche Sonderveranstaltungen – darunter eine Ballettgala – kann sich das Publikum freuen. Hervorzuheben sind dabei unter anderem Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ in der Inszenierung von Dirk Schmeding oder die „üppig ausgestattete“ Rossini-Oper „La Cenerentola“, die Jung und Alt in ihren Bann ziehen wird.

Aus der Schauspielsparte versprechen unter anderem Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ oder Stück „Das Automatenbüfett“ der österreichischen Schriftstellerin Anna Gmeyner Spannung. Und auch die Ballett-Companie plant wieder Sehenswertes. So entführt Ballettdirektorin Katharina Torwesten ihr Publikum mit „Licht aus, Spot an: Backstage!“ in den Alltag von Tänzern – vom Kindheitstraum bis zum ersten Solo.

Anregung für Herz und Hirn

Ebenso wenig fehlen die Sinfonie- und Kammerkonzerte des Symphonischen Orchesters, das am Samstag, 7. September, mit einem öffentlichen Orchester-Tag sein 175-jähriges Bestehen feiern und Einblicke in seine Arbeit geben wird. Zudem gibt es bereits Planungen für das kommende Jahr, in dem das 1825 gegründete Landestheater auf eine 200-jährige Tradition zurückblicken kann.

Zunächst jedoch geht der Blick nicht zurück, sondern weiter nach vorne: Denn auch auf das Publikum von morgen richtet das Team um Kirsten Uttendorf sein Augenmerk: Spezielle Angebote für ein Teenager-Publikum, Kinder und Familien komplettieren die Spielzeit 2024/25.

Darüber hinaus sind neue Formate, wie etwa eine „Crossover-Reihe“, im Rahmen derer sich Theaterkünstler mit Künstlern aus der Region begegnen, geplant. Zudem rücken Sänger aus dem Musiktheater-Ensemble an Liederabenden Komponistinnen, die oft im Schatten ihrer männlichen Kollegen gestanden haben, in den Fokus.

Eröffnet wird die neue Spielzeit am Freitag, 13. September, mit der Premiere zu Giacomo Puccinis Oper „Das Mädchen aus dem goldenen Westen“ unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Per-Otto Johansson.

Die gesamte Spielzeitübersicht gibt es ausführlich aufgelistet und mit vielen Details zu den Spielstätten, Abonnement-Angeboten und Eintrittspreisen auf der Homepage des Landestheaters oder in der aktuellen Printbroschüre, die das Landestheater auf Anfrage gerne zusendet.