Detmold: Konzertmeister der Berliner Philharmoniker spielt mit Kammerorchester

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Der international gefragte Klarinettist, Thorsten Johanns, ist zum zweiten Mal zu Gast beim Detmolder Kammerorchester. Foto: Guido Werner

Detmold. Es ist eines der bekanntesten Solokonzerte überhaupt – das Violinkonzert in a-Moll BWV 1041 von Johann Sebastian Bach. Im Repertoire eines jeden Geigers und Geigerin gehört es zu jenen Werken, die man gespielt haben muss.

Dabei unterscheidet es sich grundsätzlich vom virtuosen Konzert der Romantik. Weniger Effekt, technische Herausforderungen und Sentiment, dafür geht es für die Sologeige vielmehr um absolute Genauigkeit, logische Phrasierung, um Zusammenarbeit mit dem Orchester und vor allem um das gemeinsame Musizieren.

Damit ist es für den Geiger Daniel Stabrawa wie gemacht; setzt der langjährige Konzertmeister der Berliner Philharmoniker das Musik-Machen an oberste Stelle. Bachs Violinkonzert hat Stabrawa oft als Solist in den Fingern gehabt. Auch als Konzertmeister am vordersten Pult der ersten Violinen bei den „Berlinern“ hat er das faszinierende Solokonzert mit Nigel Kennedy als Solist gegeben.

Am Dienstag, 28. Mai, wird der erfahrene Geiger und Musiker das Werk erstmals in Begleitung des Detmolder Kammerorchesters (DKO) in der Stadthalle Detmold zum Klingen bringen. Darüber hinaus ist Daniel Stabrawa auch als Dirigent bei diesem Konzert zu erleben. Zu Gast hat das DKO, mit Thorsten Johanns, einen ebenso leidenschaftlichen Musiker.

Die Zeit läuft: Am 28. Mai erspielen sich die jungen Musiker des Detmolder Kammerorchesters (DKO) unter Leitung Daniel Stabrawas unter anderem die „Uhr“ von Joseph Haydn. Foto: Eva Maria Richter

Der international gefeierte Solo-Klarinettist besticht durch homogene Klangschönheit und ausgewogene Musikalität auf seinem Instrument. Als Solo-Klarinettist war Johanns nicht nur beim WDR-Sinfonieorchester Köln, sondern auch beim New York Philharmonic Orchestra oder den Berliner und Münchner Philharmonikern.

Als Solist konzertiert er regelmäßig mit Dirigenten wie Sir Neville Marriner oder Semyon Bychkov. Unter der Ägide von Daniel Stabrawa steht für Johanns das Klarinettenkonzert des polnisch-russischen Komponisten Mieczysław Weinberg auf dem Programm. Die Musik Weinbergs, der den Holocaust überlebte, hält die faszinierendsten Hörerfahrungen nach Schostakowitsch bereit.

Wenngleich dieses Klarinettenkonzert nicht zu den populärsten seiner Zunft gehört, so ist es mindestens musikalisch so wertvoll wie jene von Mozart oder Carl Maria von Weber. Ausdrucksstark kombiniert das Konzertprogramm Weinbergs Kleinod mit einem Jubilar: Josef Suk.

In diesem Jahr jährt sich der 150. Geburtstag des anderen böhmischen Nationalkomponisten neben Antonín Dvořák. Mit der Serenade für Streicher, der Suk auf Anraten seines Lehrers Dvořák keine melancholische, sondern eine schwungvoll-seichte Note verlieh, ehrt das DKO in seinem Programm den im Konzertrepertoire recht unbekannten Jubilar.

Bei weitem bekannter ist hingegen die das Konzertprogramm abschließende 101. Sinfonie von Joseph Haydn. „Tick-Tack“ macht es zwar offenkundig nur im zweiten Satz, dennoch schrieb Haydns Nachwelt der Sinfonie den Titel „Die Uhr“ zu und macht sie bis heute zu einem tickenden Musik-Highlight.

Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr im Großen Saal der Detmolder Stadthalle. Die Konzerteinführung mit Sandra Niermann startet um 18.30 Uhr im Kleinen Saal. Eintritt wird nur mit gültiger Konzertkarte gewährt. Konzertkarten für 26, 22 und 13 Euro (Ermäßigung 50 Prozent) sind an der Abendkasse (ab 18 Uhr) und im Vorverkauf über die Tourist-Information am Markt in Detmold (Tel. 05231/977-328), die Geschäftsstellen der Lippischen Landes-Zeitung und online unter erhältlich.