Lemgo. Der Vorstand hatte frühzeitig zu der diesjährigen Generalversammlung der Lemgoer Schützengesellschaft von 1575 e. V. eingeladen. 144 Mitglieder waren anwesend, und der Saal im Schützenhaus war bis zum letzten Platz gefüllt. Die Tagesordnung umfasste elf Punkte, von denen einige am Abend zu Diskussionen führten.
Oberst Jörg Mayer entschuldigte sich und war nicht persönlich anwesend, daher leitete sein Stellvertreter, Major Daniel Becker, die Versammlung. In seiner Begrüßung, die auch den regierenden Thron und Bürgermeister Markus Baier würdigte, gedachte man der vielen Schützenschwestern und Schützenbrüder, die im vergangenen Jahr verstorben sind.
Anschließend gab Major Daniel Becker bekannt, dass dem Vorstand zwei weitere Anträge vorliegen würden. Diese betreffen die bevorstehenden Schützenfeste, insbesondere im Hinblick auf die Kosten.
Eine nicht namentlich genannte Person äußerte große Besorgnis darüber, dass bei den Festen kein Gewinn erzielt werden konnte. Das vergangene Schützenfest hatte aufgrund der Corona-Zeit einen Verlust von mehr als 60.000 Euro verzeichnet. Diese Sorge war, trotz der Freude über die Feste, unter allen Anwesenden verbreitet. Zunächst wurde jedoch das Protokoll der letzten Generalversammlung vom 31. März 2023 einstimmig angenommen.
Hauptsächlich ging es an diesem Abend aber um das liebe Geld. Dennoch waren im Rückblick erfolgreiche Augenblicke zu verzeichnen. Die Neuausrichtung des ersten Open-Air-Oktoberfestes sowie das darauffolgende Sommerfest mit den neuen Jugendmajestäten führten zu einem Plus von rund 10.000 Euro. „Die Risikobereitschaft hat sich ausgezahlt“, freute sich Major Daniel Becker.
Schützen feiern 450-jähriges Jubiläum
Seine Schwester Birgit präsentierte als Rechnungsführerin anschließend den Kassenbericht. Trotz der bereits beschlossenen Beitragserhöhung und einigen Einnahmen aus Miete und Pacht, führten weitere gestiegene Kosten dazu, dass das Ergebnis am Ende nicht so positiv ausfiel. Dennoch sieht die Lemgoer Schützengesellschaft optimistisch in die Zukunft.
Für das Jahr 2025 ist das große 450-jährige Bestehen geplant, bei dem zum Jubiläumsschützenfest besondere Veranstaltungen anstehen, einschließlich der Bemühungen von Wilfried Thiel (Schriftführer) um die Anerkennung als Kulturerbe.
Schützenfest 2024
In diesem Jahr wird vom 16. bis 18. August das Lemgoer Schützenfest gefeiert. Momentan sieht die Planung momentan vor, dass es am Freitag mit dem Zapfenstreich beginnen soll. Am Samstag ist erneut das Sommerfest mit den neuen Jugendmajestäten geplant, und am Sonntag soll ein Festakt mit Umzug stattfinden. Aus Kostengründen wird es keine Rottbuden geben.
Für das bevorstehende Schützenfest wurde bereits ein Festwirt, die „All Inn Event GmbH“ (Juppy Nawrot und Dirk Mesch), gefunden. Major Daniel Becker und der gesamte Vorstand haben zudem alles in ihrer Macht Stehende unternommen, um die Kosten des Schützenfestes zu reduzieren. Dennoch sei mit einem Verlust von rund 30.000 Euro zu rechnen. Dies sei vor allem den Kosten für die verschiedenen Kapellen geschuldet.
Um den beträchtlichen Verlust abzumildern, schlug der Vorstand vor, ein sogenanntes „Kapellengeld“ in Höhe von 10 Euro pro Schützenschwester und -bruder pro Schützenjahr einzuführen.
Weitere Termine
Doch bevor das diesjährige Schützenfest beginnt, stehen noch einige weitere Termine an. Am 14. April wird der regierende König Michael Rubart am Kreiskönigsschießen teilnehmen, und am 20. Mai organisiert die vierte Kompanie erneut das beliebte Pfingstkonzert im Abteigarten.
Das Königsschießen am 10. und 11. August kündigt das bevorstehende Schützenfest an. Ein wichtiger Termin ist der 28. September, wenn die Lemgoer Schützengesellschaft das Bezirkskönigsschießen ausrichtet. Das seit Jahren beliebte Karnevalsfest ist für den 16. November im Schützenhaus angesetzt.
Reparaturen am Schützenhaus
Die im vergangenen Jahr erhöhten Mitgliedsbeiträge sind für dringend notwendige Maßnahmen vorgesehen. Verschiedene Reparaturen am Schützenhaus stehen an: Die Eingangstür muss ersetzt, das Dach und ein leckender Schießkanal müssen instand gesetzt werden.
Der Vorstand hatte zuvor alle Punkte ausgiebig diskutiert und beschloss sie am Ende einstimmig, allerdings vorerst nur für das laufende Jahr 2024. Laut Major Daniel Becker wurden viele Themen angesprochen, wie Einsparungen bei der Kaffeetafel, die Unterstützung der Stadt beim Aufhängen der Fahnen, die Notwendigkeit des DRK vor Ort sowie die Erhöhung des Preises für Fähnchen.
Neuwahlen und Ehrungen
Bei der Generalversammlung standen zudem turnusmäßig Neuwahlen an, doch fast alle Positionen wurden erneut einstimmig bestätigt. Es gab lediglich zwei bedeutende Neuwahlen: Stavros Kelesidis wurde zum neuen Hauptmann ernannt und Lasse Rehm tritt in die Fußstapfen seines Vaters als neuer Leutnant, beide dienen in der ersten Kompanie.
Um die Ehrungen beim Schützenfest zu verteilen, wurden auch die Auszeichnungen für das 40-jährige Jubiläum auf diesen Abend gelegt. Es wurden 25 Schützen ausgezeichnet, von denen jedoch nicht alle persönlich zugegen waren. Ebenso wurde Ernie Nullmeier für seine langjährige Treue mit einem Präsentkorb geehrt, da er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen muss. Anschließend klang der Abend munter aus.