Fußball-Europameisterschaft 2024: ÖPNV-Anreise-Tipps

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Symbolbild. Foto: Adobe Stock

Düsseldorf. Viele Fußballfans werden ab Freitag, 14. Juni, mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch das Land reisen, um die verschiedenen Austragungsorte der Fußball-EM zu erreichen – also die Stadien oder die Innenstädte zum Public Viewing.

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Die Verkehrsunternehmen wollen zwar zusätzliche Züge, Busse und Straßenbahnen einsetzen, aber es wird voll werden in Bus und Bahn. Damit niemand den Anpfiff verpasst, gibt Melanie Schliebener von der Schlichtungsstelle Nahverkehr bei der Verbraucherzentrale NRW Tipps für Fans mit und ohne EM-Ticket für eine gute Reiseplanung.

  • Was Fans mit Stadionticket beachten müssen
    Die Stadionbesucher bekommen mit ihrer Eintrittskarte ein ÖPNV-Ticket. Damit können sie am Spieltag ab 6 Uhr morgens 36 Stunden lang, also bis 18 Uhr am Folgetag den Nahverkehr nutzen. Aber Achtung: Dieses Ticket ist nicht für ganz NRW gültig. Es gilt als Kombiticket im VRR und im VRS, nicht in Westfalen und nicht im Aachener Verkehrsverbund. Nach Aachen oder Bielefeld kommt man damit also nicht. Das Ticket läuft über die UEFA-App und ist ab 6 Uhr am Spieltag dort abrufbar. Es handelt sich um ein persönliches Ticket, das nicht übertragbar ist. Andere Personen oder Fahrräder dürfen damit nicht mitgenommen werden.
  • Was beim Deutschlandticket zu beachten ist
    Wer kein Ticket fürs Stadion hat, aber zu einem Fan-Fest fahren will, kann zur Anreise das Deutschland-Ticket nutzen. Wer es nur für die EM kauft, sollte bedenken, dass es ein Abo ist, das man bis zum 10. Juli gekündigt haben muss, sonst verlängert es sich über Ende Juli hinaus.
  • Geld sparen mit dem eezy-Tarif
    Alternativ empfiehlt sich für Fans, die sich nur zwischen den Spielorten in NRW bewegen, der Check-in-/Check-out-Tarif „eezy.nrw“. Damit fährt man meist günstiger als mit regulären Einzeltickets. Der Preis wird nach Entfernung berechnet. Das Angebot funktioniert zum Beispiel mit der App „mobil.nrw“. Die Fahrtkosten sind auf 49 Euro pro Monat gedeckelt, es wird also keinesfalls teurer als mit dem Deutschlandticket. Und man muss nichts kündigen.
  • Mit allen Tickets die Mobilitätsgarantie nutzen
    Ob UEFA-, Deutschland- oder eezy-Ticket – bei Verspätungen über 20 Minuten oder Ausfällen hilft in NRW die Mobilitätsgarantie weiter. Das bedeutet: Verspäten sich Nahverkehrsmittel (Bus, S- oder Regional-Bahn) um 20 Minuten oder mehr an der Abfahrtshaltestelle, können Betroffene innerhalb von Nordrhein-Westfalen eine alternative Beförderung nutzen, um ihr Ziel noch pünktlich zu erreichen. Das kann ein IC/EC oder ICE sein, ein Taxi, ein taxiähnlicher Fahrdienst oder ein Sharing-System (Car-, Bike-, E-Tretroller-Sharing, On-Demand-Verkehr). Für das Ersatz-Ticket muss man jedoch in Vorkasse gehen. Die Kosten werden erstattet. Die Erstattung muss innerhalb von 14 Tagen beantragt werden. Beim Umstieg auf den Fernverkehr wird der komplette Preis erstattet, beim Taxi, Fahrdienst sowie den Sharing-Angeboten sind es bis zu 30 Euro pro Person, zwischen 20 und 5 Uhr bis zu 60 Euro.
  • Zeitpuffer einplanen
    Viele Städte werden an den Spieltagen das Angebot bei Bussen und Bahnen aufstocken, vor allem in der entscheidenden Zeit vor und nach den Spielen. Auch Shuttlebusse werden vielerorts eingesetzt. Trotzdem wird es knubbelig werden, wenn zehntausende Fans Städte und Stadien ansteuern und wieder verlassen. Das sollten auch alle Reisenden ohne Fußball-Interesse bedenken. In dieser Zeit dürfte eine Fahrradmitnahme im Nahverkehr mindestens zwei Stunden vor und zwei Stunden nach den Spielen faktisch nahezu unmöglich sein. Und jeder mit konkreter Zeitplanung sollte zur Sicherheit deutlich früher losfahren. (lwz/Verbraucherzentrale NRW)