Lage. Ein Tag voller Hoffnung, belegter Brötchen und Akten-Magie. Bürgermeister Matthias Kalkreuter höchstpersönlich empfängt 21 frische Ausbildungs-Starter, die entschlossen sind, Verwaltung und städtische Kindertageseinrichtungen ordentlich aufzumischen.
In feierlich-fröhlicher Atmosphäre, irgendwo zwischen Begrüßungsmappe und belegtem Käsebrötchen, spricht der Verwaltungschef die magischen Worte:
„Ich wünsche Ihnen viel Glück für Ihren heutigen Start in das Berufsleben. Wir freuen uns, dass Sie sich für die Stadt Lage entschieden haben.“
An dieser Stelle kullern bei einigen Azubis und mehr noch bei ihren Begleitern gerührte Tränen in den Kräuterquark.
Es ist ein Morgen, wie ihn sich selbst Disney nicht schöner hätte ausdenken können. Die Ausbildungsleitung übergibt den frischgebackenen Azubis nicht nur tonnenweise Info-Material, sondern auch die ernüchternde Erkenntnis, dass Druckerpatronen nie dann leer sind, wenn man Zeit zum Wechseln hat.
Ein gemeinsames Frühstück dient dem gegenseitigen Beschnuppern. Nach dem letzten Schluck Kaffee und dem dritten gescheiterten Versuch, den WLAN-Zugangscode richtig einzugeben („Können Sie das noch mal langsam buchstabieren?“ – „Gerne: großes L, kleines A, großes G, kleines E“), stürzen sich die angehenden Verwaltungstalente in ihre neuen Aufgaben.
Und wie sagte schon der deutsche Lyrik-Gigant Rainer Maria Rilke (1875 – 1926), als er vermutlich seine erste Exceltabelle öffnen musste: „Allem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Der „Meister schöner Worte“ erlebt in Deutschland gerade eine Renaissance („Seine Verszeilen sind wie Licht in den Ohren„). In Lage ist das definitiv wahr – manchmal duftet dieser Zauber nach frischem Kaffee und Aktenpapier mit Patina, manchmal riecht er aber auch nach Turnhalle und Malkreide.
Ob mit Paragraphen jonglieren im Rathaus oder Windeln wechseln im Kindergarten – eines ist sicher: Diese 21 jungen Menschen sind bereit für das Abenteuer „Berufsleben“. Und die Stadt Lage? Die ist bereit für sie. Ob sie will oder muss.
Hier die Praktikanten und Verwaltungsangestellten mit Anfangs-Zauber:
Verwaltung: Celina Elouis Hartwich, Janine Modrow, Nina Fischer und Melina Stange mit dem Ausbildungsziel Bachelor of Laws.
Bäderwesen: Maya Chanell Bayer.
Umwelttechnologien in der Abwasserwirtschaft: Lara Rentschler.
Kitas: Laura Fuchs, Marianne Weiss, Emilia Hildebrandt, Johanna Fricke-Begemann, Loreen Klassen und Lia Golke, Jonas Kilbasinski und Samira Demirbas, Alicia Herzog, Stella Schmidtpeter, Emily Krähe, Louis Renz und Lea-Sophie Simon.
Buftis in der Kita: Annika Peters und Celina Mareen Härtel. Sie absolvieren einen „Bundesfreiwilligendienst“ (= Bufti). Man gönnt sich ja sonst nichts.