Lemgo. 1959 entstand einen Steinwurf von der neuen Mehrzweckhalle entfernt das erste Gebäude. Dieses wurde 2018 durch den Sturm „Friederike“ so schwer beschädigt, dass eine Nutzung als Bürgertreff und besonders Sportstätte nicht mehr möglich war.
Seitdem kämpften die Anwohner und Nutzer des ehemaligen Gebäudes, darunter federführend der Sportverein TuS Laubke sowie die Nachbarschaft Lemgo-Süd, dafür, dass eine neue Halle gebaut wird.
Auch Dank der Lemgoer Politik konnte im September 2021 mit dem Neubau begonnen werden. Bauherr war die Gebäudewirtschaft der Alten Hansestadt Lemgo und somit war als Bauleiter und Architekt Norman Rackisch seitens der Stadt Lemgo vom ersten Stein bis zur feierlichen Eröffnung im April 2023 immer unmittelbar dabei. Er plante daher auch das neue Gebäude mit circa 540 Quadratmetern Fläche.
Da dieses, wie zuvor auch, für einen Mehrfachnutzen geplant wurde, gibt es dort zwei räumliche Bereiche. Diese können getrennt oder als eine Fläche genutzt werden. Der Mehrzweckraum verfügt über eine Fläche von 12,02 mal 14,04 Metern (insgesamt rund 169 Quadratmeter). Der Gemeinschaftsraum kommt mit einer Fläche von 8,3 mal 14,04 Metern und somit einer Fläche von 117 Quadratmetern daher, an den noch eine kleine Küche grenzt.
Von dort erreicht man auch die große Terrasse, die über eine Gabionenwand als Sichtschutz verfügt. Bei Bedarf können diese beiden Räume getrennt werden, ansonsten stehen dort 286 Quadratmeter zur Verfügung. Darin wurde durchgehend, da die Nutzung auch hauptsächlich dem Sport dienen wird, ein spezieller Sportfußboden verlegt.
Deckenstrahlplatten unter der Dachkonstruktion werden mit warmem Wasser durchströmt und geben so die produzierte Wärme größtenteils als Infrarotstrahlen in den unteren Raum ab. Norman Rackisch war es bei seinen Planungen auch sehr wichtig, dass durch große Fensterflächen viel Licht in den Mehrzweck- und Gemeinschaftsraum gelangt.
Das graue, eingeschossige Gebäude mit einer Grundfläche von 26,5 mal 20,5 Metern verfügt über ein Pultdach mit einer Dachneigung von zehn Prozent. Dies ermöglicht die Nutzung als Gründach sowie im oberen Bereich die Anbringung einer Photovoltaikanlage mit 15 Modulen. Die Dachkonstruktion besteht aus Stahlbindern, Stahlfetten und Trapezblech, inklusive einer Wärmedämmung.
Das graue Außengebäude wurde in Massivbauweise aus Stahlbeton hergestellt. Dazu zählen auch die Wände und Stützen. Die Fassade besteht aus einem Wärmedämmverbundsystem mit einer 18-Zentimeter-Dämmung und Außenputz.
Die Innenaufteilung der Räume besteht aus Mauerwerk und Leichtbauwänden. So gibt es am Nebeneingang ein behindertengerechtes WC und weitere WC-Anlagen und Duschen. Weiterhin sind mehrere Umkleiden, ein Geräteraum mit Zugang zum Lager sowie ein Putzmittel- und Technikraum vorhanden.
Versorgt wird das Gebäude mit Fernwärme, Strom und Wasser durch die Stadtwerke Lemgo. Draußen stehen zudem 21 neue Pkw-Stellplätze (zwei davon behindertengerecht), acht Fahrradabstellplätze und eine Ladesäule für E-Autos bereit.
Darüber hinaus zeichnet sich die aktuelle Lage auf dem Eckgrundstück Schratweg/Brautschatztwete besonders dadurch aus, dass die Stadtbus-Haltestelle direkt vor der Haustür liegt.
Weiterhin werden, wie bei der feierlichen Eröffnung nach gut anderthalb Jahren Bauzeit versprochen wurde, zeitnah die Spielgeräte wieder aufgebaut. Dank des Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ und der damit verbunden Förderung in Höhe von 675.000 Euro wäre es nur so möglich gewesen.
Als Gesamtkosten wurden 2,5 Millionen Euro beziffert, womit man im geplanten Rahmen geblieben sei. (al)