Verteidigungsminister Boris Pistorius begutachtet Leopard-2 in Augustdorf

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Der neue Außenminister Boris Pistorius lässt sich persönlich von der Einsatzfähigkeit des „Leo“ überzeugen. Foto: Pairan

Kreis Lippe/Augustdorf. Der Leopard-2-Panzer, auch kurz „Leo“ genannt, hat schon lange seine Heimat in Augustdorf beim Panzerbataillon 203 gefunden. Auch, wenn er aktuell immer wieder auf Auslandsreise nach Litauen geht, wo Deutschland im Rahmen des Nato-Verteidigungsbündnisses, in der Enhanced Forward Presence (eFP), aktiv ist.

Doch demnächst sollen 14 dieser „Leos“ sogar in den Krieg ziehen: Dieses Kontingent kommt komplett aus Augustdorf.

Pünktliche Landung

Das war wohl einer der Gründe, warum sich der neue Außenminister Boris Pistorius am 1. Februar auf den Weg nach Augustdorf gemacht hatte, wo er pünktlich, wie geplant, um 14.15 Uhr mit dem Hubschrauber landete.

Im direkten Gespräch mit den Soldaten der Truppe stand er umgehend Rede und Antwort, „damit sie die Details nicht aus den Medien erfahren müssen.“

Auch unangenehme Themen ansprechen

Der neue Mann an der Spitze der Bundeswehr will „regelmäßig und so oft wie möglich mit den Soldaten direkt reden.“ Dabei weicht er auch nicht den unangenehmen Themen aus, wie etwa der großen Lücke, die die Abgabe der Panzer auch für Ausbildung und Training bei der eigenen Truppe hinterlässt.

Oder, dass die Wiederbeschaffung zu seinen Verhandlungen mit der Industrie gehört, für die die Bundeswehr mit ihren mittlerweile kleinen Stückzahlen nicht mehr als Premiumkunde zählt.

Pistorius begutachtet Panzer

Doch zuvor hatte er an diesem Nachmittag die vergleichsweise angenehme Aufgabe, sich auf dem Truppenübungsplatz in der Senne erst einmal die vielschichtige Einsatzfähigkeit des 60-Tonnen-Kolosses vorführen zu lassen.

Dazu gehörte auch die Simulation von Schüssen aus der 120-Milimeter-Kanone, den beiden Maschinengewehren, sowie Blend- und Nebelgranaten. Bei typisch lippischem Winterwetter, mit Kälte und Sprühregen, war er erst Beobachter von außen und dann mittendrin in voller Fahrt auf dem Turm.

Gleichermaßen beeindruckt zeigte er sich von der technischen Leistung des Panzers, wie auch vom Gespräch mit der Besatzung, „die mit vollem Herzblut ihren Dienst versieht.“

Hohes Medieninteresse

Im Gefolge des Ministers waren über 70 Medienvertreter, nicht nur aus der gesamten Republik, sondern auch aus dem Ausland nach Augustdorf geströmt.

„Bei den bisherigen Besuchen von Ministern waren nur halb so viele Journalisten“, wusste Presseoffizier, Hauptmann Martin Waltemathe, zu berichten und ergänzte: „Mit so viel Medienvertreten kommen wir so langsam auch an unsere Kapazitätsgrenzen“, denn selbst das zum Pressezentrum umfunktionierte Offiziersheim in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne war prall gefüllt.

Das eigentliche Gespräch mit den Soldaten fand aber in vertraulicher Atmosphäre, hinter verschlossenen Türen, ohne die Pressevertreter statt. (rp)