Kreis Lippe/Augustdorf. Rund 80 Mitglieder und Gäste der Detmolder Lions Clubs informierten sich während eines dreistündigen Truppenbesuches bei der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ vor Ort über die aktuelle Situation am Bundeswehrstandort Augustdorf.
Die Präsidenten Alexander Weber und Jens-Wilhelm Brand hatten die Vortragsveranstaltung in der Heimgesellschaft der Rommel-Kaserne als eine von mehreren gemeinsamen Aktivitäten der beiden Clubs organisiert.
Soldaten des Aufklärungs- und Verbindungszuges des Panzergrenadierbataillons 212 nahmen sich viel Zeit, um den Besuchern ihre Handwaffen, Panzerabwehrwaffen und weitere Gefechtsausstattung zu präsentieren und geduldig die zahlreichen Fragen zu beantworten. ´
Im weiteren Verlauf des Abends informierte Presseoffizier Martin Waltemathe über die aktuelle Situation rund um die „Lipperland-Brigade“. „Sie kommen zu uns in bewegten Zeiten“, begrüßte der 46-Jährige die Lions aus dem benachbarten Detmold.
In der kommenden Woche beginnt für die Panzerbrigade 21 „Lipperland“ eine neue Zeitrechnung. Nach über 64 Jahren Dienst als mechanisierter Großverband erfolgt die schrittweise Umgliederung zur ersten Heeresbrigade, die der neuen Kräftekategorie „Mittlere Kräfte“ zugeordnet ist.
„Wir leisten durch diesen besonderen Auftrag echte Pionierarbeit“, betonte Waltemathe ausdrücklich. Zukünftig unterstehen Brigadekommandeur Oberst Marco Eggert und seinem Stab drei Infanteriebataillone aus Hessen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Diese bilden das Herzstück der „neuen“ Kampftruppenbrigade aus Augustdorf. Im Gegenzug werden das Panzergrenadierbataillon 212 sowie das Panzerbataillon 203 anderen Heeresbrigaden zugeordnet.
Waltemathe bezeichnet Kampfpanzer und Schützenpanzer als „Markenkern“ der Brigade aus Augustdorf. „Jahrzehntelang haben die schweren Kettenfahrzeuge das Gesicht der Panzerbrigade 21 geprägt“.
Zukünftig wird der „Schwere Waffenträger Infanterie“, ein gepanzertes Transportfahrzeug auf Basis des Radpanzers „Boxer“, das Hauptwaffensystem der „Lipperland-Brigade“ sein.
„Mittlere Kräfte“ sind eine ganz neue Kräftekategorie des Heeres, die sich ausschließlich auf radbewegliche Gefechtsfahrzeuge abstützt, mit dem Ziel der Erhöhung der operativen Flexibilität. „Sie bieten eine ausgewogene Kombination aus Wirkungsmöglichkeiten, Mobilität und Schutz“, machte Presseoffizier Waltemathe klar.
Die Brigade kann als schnell verlegbarer und zugleich stärker durchsetzungs- und durchhaltefähiger „operativer Türkeil“ die notwendige Zeit zum Einsatz weiterer, vor allem „Schwerer Kräfte“, verschaffen. Die hohe Geschwindigkeit im Landmarsch ermöglicht es dem Großverband, Raum sehr schnell zu überwinden und zu gewinnen.
„Die Struktur und Personalstärke des Standortes in Augustdorf ändert sich nicht, da auch die Bataillone, die an andere Brigade abgegeben werden, unverändert am Sennerand stationiert bleiben“, so der Presseoffizier.
Im Anschluss an den knapp einstündigen Vortrag beantwortete Waltemathe eine Vielzahl von Fragen der Clubmitglieder, ehe der Abend bei einem gemeinsamen Essen seinen Abschluss fand.
Die Club-Präsidenten Jens-Wilhelm Brand und Alexander Weber zeigten sich vom Truppenbesuch in der Rommel-Kaserne begeistert. „Wir nehmen viele Informationen und Eindrücke mit nach Hause“, so der einhellige Tenor beider Clubchefs. (lwz)
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.