Waschbären sehen zwar niedlich aus, sind aber keinesfalls harmlos: Sie breiten sich in Deutschland rasch aus und bedrohen heimische Tierarten, vor allem Schlangen und Frösche, wie eine Studie zeigt.
Obwohl sie niedlich wirken, sind Waschbären dennoch Raubtiere. Sie jagen und verzehren Amphibien und Reptilien, was laut einer Studie einheimische Arten gefährden kann, berichtet die Tagesschau.
Es sei notwendig, in Regionen mit seltenen Arten Managementmaßnahmen für Waschbären zu etablieren, um das Naturschutzziel „Erhaltung gefährdeter Arten“ zu erreichen, sagt Sven Klimpel vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum. Der ursprünglich aus Nordamerika stammende Waschbär breitet sich demnach zunehmend in Deutschland und anderen europäischen Ländern aus.
Ein Forschungsteam um Klimpel untersuchte Kot, Mageninhalt und Parasitenfauna von 108 Waschbären aus Naturschutzgebieten in Hessen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, wie die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung berichtet. Die Studienergebnisse zeigten deutlich, dass Waschbären insbesondere Laichgebiete von Amphibien und Reptilien als Nahrungsquelle nutzen würden, erklärt Klimpel weiter.
Unter anderem wurden Erdkröten, Teichmolche, Grasfrösche und Ringelnattern in den Mägen der Waschbären gefunden. Dies bestätigt frühere Befunde, dass sich Waschbären zu Spezialisten entwickeln können, die gewisse Arten bevorzugen.
Weitere Belege für die regelmäßige Jagd auf heimische Amphibien und Reptilien durch Waschbären lieferte die Parasitenanalyse. Diese Methode erlaube – im Gegensatz zu Mageninhaltsanalysen – auch Schlussfolgerungen über zeitlich zurückliegende Interaktionsprozesse zwischen den Tieren und ihren Nahrungsquellen, wird berichtet. Insgesamt wurden 16 Parasitenarten bei den Waschbären festgestellt.
Die Studie von Klimpel und seinen Mitarbeitern weist darauf hin, dass mit der weiteren Ausbreitung des Waschbären auch zukünftig mehr gefährdete Arten bedroht werden könnten.
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.