Volles Haus im Technikum: Musikalische Weiberfastnacht der Musikschule Lage

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Stimmung im Technikum: Die Musikschule Lage präsentiert ihr Weiberfastnacht-Konzert. Foto: Musikschule Lage

Lage. Ein Konzert zur Weiberfastnacht mit Schülerinnen und Lehrerinnen der Musikschule Lage fand am vergangenen Donnerstag, 27. Februar, im stimmungsvoll dekorierten und illuminierten Foyer des Technikums statt.

Frei nach dem Motto „Ladies in Action“ präsentierten die Mitwirkenden ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm für die zahlreichen Besucher. Die stellvertretende Schulleiterin Janine Dahlmann führte mit einer humorvollen Moderation durch den Abend.

Das Kinderorchester Kunterbunt unter der Leitung von Janine Dahlmann eröffnete die Veranstaltung. Mit mitreißenden Liedern wie „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ und „Hab ’ne Tante aus Marokko“ wurde das Publikum zum Mitsingen angeregt. Michel Gottschlich übernahm den Part der Oma und fuhr rollend auf einem Kindermotorrad auf die Bühne zur Begeisterung des Publikums.

Die Umbaupausen wurden mit lustigen Anrufbeantworteransagen, mithilfe künstlicher Intelligenz generiert, humorvoll untermalt. Einen ersten Ruhepunkt des Abends setzten die beiden Lehrerinnen Cornelia Klee (Violine) und Delia Kim-Strootmann (Klavier) mit jazzigen Klängen. Sie trugen sehr einfühlsam zwei Lieder aus Disney-Filmen vor, „Alice in Wonderland“ von Sammy Fain und „Someday my prince will come“ von Frank Churchill aus „Schneewittchen“.

Mit Claude Debussys Komposition „Le petit negre“ wurde es wieder lebhafter. Die Schülerin Svea Kleine trug dieses rhythmisch spannende Stück stilsicher vor. Die Komposition wurde von der Ragtime-Musik inspiriert und ursprünglich als Lehrstück für junge Pianisten geschrieben. Romantik aus Argentinien kam mit dem „Cafe 1930“ des Tango-Königs Astor Piazzolla auf: Mit der ungewöhnlichen Instrumentenkombination Vibraphon, gespielt von Schlagzeuglehrerin Yoana Varbanova, und Gitarre, gezupft von Janine Dahlmann, wurden die Zuhörer mit melancholischen und tänzerischen Klängen aus Südamerika verzaubert.

Passend zur sich anschließenden Pause trug das Ladies-Ensemble der Lehrerinnen das vierstimmige Flaschenspielstück „Mensch, bin ich durstig“ von Ulrich Moritz vor. Verschieden große Plastikflaschen mit abgesägten Böden und ein Eimer bildeten die Instrumente, die durch bestimmte Spieltechniken und Sprechgesang interessante perkussiv-tonale Klänge ergaben und für allgemeines Staunen und spontane Begeisterung im Publikum sorgten. Nach der Pause, in der Getränke, Berliner und Bretzeln durch den Förderverein der Musikschule angeboten wurden, ging es mit abwechslungsreichen und humorvollen Beiträgen weiter.

Julia Hollenberg präsentierte auf ihrer Klarinette wunderbar melodiös „Strong“ aus dem Disney-Film „Cinderella“. Gekonnt begleitet am Klavier wurde sie von ihrer Schülerin Rebekka Lubarski. Im perfekten Zusammenspiel präsentierten Ulrike Busse (Harfe) und Doris Kahle (Klavier) eine Rumba von Carlos Salzedo. Salzedo, der als Komponist vor allem für sein eigenes Instrument komponierte, war als Solist und Musikpädagoge einer der wichtigsten Harfenisten des 20.Jahrhundets. Für viele Lacher sorgte der sich anschließende Programmpunkt „Erotica-Variationen für geächtete Instrumente und Klavier“ von P.D.Q. Bach.

P.D.Q. Bach ist der fiktive 21. Sohn Johann Sebastian Bachs. Unter diesem Namen veröffentlichte der amerikanische Komponist Peter Schickele viele parodistische Musikstücke. In den von den Ladies (Lehrerinnen) dargebotenen Erotica-Variationen wirkten ungewöhnliche Instrumente wie Boomwhackers, Lotusflöte und Gegenstände wie eine Hupe und Luftballon mit. Mit Adolf Schreiners Komposition „Immer kleiner“ für Klarinette und Klavier nahm die lustige Stimmung im Publikum weiter zu.

Im Laufe des Stückes entfernte Klarinettistin Julia Hollenberg immer mehr Teile ihres Instruments, bis sie letztendlich nur noch auf dem Mundstück spielte. Delia Kim-Strootmann sorgte sehr virtuos für die Klavierbegleitung. Gegen Ende der Veranstaltung wehten mit dem aus Schülerinnen und Lehrerinnen bestehendem Ensemble Saitenwind irische und schottische Klänge von Violinen, Blockflöten, Gitarre und Klavier nach Lage ins Technikum.

Mit „Mamma Mia“ setzte die Musikschule einen fulminanten Schlusspunkt. Jana Edelmann übernahm mit ihrer ausdrucksstarken Stimme souverän den Solopart. Janine Dahlmann ließ es sich nicht nehmen, Musikschulleiter Stefan Albrecht und anderen Herren aus dem Publikum traditionsgemäß die Krawatte abzuschneiden. Nach diesem sehr unterhaltsamen und musikalisch hochkarätigen Konzert freut sich das Team der Musikschule auf die nächste Weiberfastnacht mit „Ladies in Action“.