„Stolperstein“ in Oerlinghausen für Giuseppe la Nave und Erinnerungsbuch

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Mit einem Stolperstein wird die Erinnerung an das Opfer des Nationalsozialismus Giuseppe La Nave wach gehalten. Foto: Stadt Oerlinghausen

Oerlinghausen. Vor mehr als 10 Jahren veröffentlichte der Historiker Jürgen Hartmann im
Auftrag der Stadt Oerlinghausen das erste Erinnerungsbuch, das an die Opfer des
Nationalsozialismus aus der Bergstadt erinnert. Seitdem wurde das Buch kontinuierlich
ergänzt und überarbeitet, um neue Erkenntnisse in die biografischen Skizzen der
umgekommenen Frauen, Männer und Kinder aufzunehmen.
In der nun vorliegenden vierten Ausgabe wird das Erinnerungsbuch um den Zwangsarbeiter
Giuseppe la Nave erweitert. Der junge Mann gehörte zu einer Gruppe italienischer
Kriegsgefangener, die als Arbeitskommando in der Weberei der Firma „Carl Weber & Co.“
arbeiten mussten. Er starb nach nur wenigen Wochen. Mit der Verlegung eines Stolpersteins für la Nave am 5. Juni vor dem Eingangstor der Firma Oetker (ehemals „Carl Weber & Co.“) in der Webereistraße wird dieses Opfer des Nationalsozialismus gewürdigt und sichtbar gemacht.
Darüber hinaus wurden im Erinnerungsbuch die Biografien mehrerer Personen ergänzt. Das
betrifft die Familie Herz ebenso wie Dr. Max Meyer, Hans Windmüller oder Eduard
Kulemeyer. Von Kulemeyer, der Ende 1941 ins Ghetto Riga deportiert wurde, liegt nun auch
ein Foto vor, das seine Erinnerung lebendig hält.
Die vierte Ausgabe des Erinnerungsbuches ist ab sofort auf der Homepage der Stadt
Oerlinghausen abrufbar und steht damit einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Die Stadt Oerlinghausen lädt alle Bürger ein, das Erinnerungsbuch zu
nutzen, um das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in der Bergstadt
wachzuhalten.