Steinhagen. Ein schwerwiegender Polizeieinsatz hat am Samstagabend, 21. Juni, in Steinhagen für Aufsehen gesorgt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, wurde ein 30-jähriger, polizeibekannter Mann mit syrischer Staatsbürgerschaft durch Schüsse der Polizei lebensgefährlich verletzt, nachdem er Beamte mit einem Messer angegriffen hatte. Der Fall wird derzeit als versuchtes Tötungsdelikt bewertet.
Nach offiziellen Angaben war gegen 16 Uhr ein Notruf bei der Leitstelle der Polizei Gütersloh eingegangen. Demnach soll der Mann zuvor eine Körperverletzung innerhalb seiner Familie begangen haben. Laut Polizei befand sich der 30-Jährige in einem psychischen Ausnahmezustand. Er ist drogenabhängig und den Behörden bereits bekannt.
Bei der ersten Kontaktaufnahme griff der Mann die Polizisten mit Fäusten an und setzte später ein Messer und eine Gartenharke ein. Ein Einsatz des Distanzelektroimpulsgeräts (Taser) blieb wirkungslos. Anschließend verschanzte sich der Tatverdächtige in einem Wohnhaus an der Luisenstraße.
Gegen 20.35 Uhr erfolgte der Zugriff durch Spezialeinsatzkräfte (SEK). Beim Eindringen in das Gebäude attackierte der 30-Jährige einen Beamten mit einem Messer, woraufhin die Polizei von der Schusswaffe Gebrauch machte. Trotz seiner schweren Verletzungen leistete der Mann massiven Widerstand bei der Festnahme.
Nach einer Notoperation im Krankenhaus wurde der Gesundheitszustand des Mannes als stabil eingestuft. Die Polizei erklärte, dass die Mordkommission „Luise“ des Polizeipräsidiums Bielefeld, unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Stefan Esdar, die Ermittlungen aufgenommen hat. Die Staatsanwaltschaft prüft routinemäßig den Waffeneinsatz der Polizei.