Jüngster Baustein, um die Millionen-Spende für die KinderKrebshilfe abzurunden: 85.000 Euro on top vom „Spendentitan“ Helmut Duntemann. Foto: Bundeswehr/SF Wilke

Augustdorf/Holzminden. Es war ein bedeutsamer Tag für viele Menschen, der am 17. September in den Räumen der Stiftung Deutsche Krebshilfe stattfand. Es tagte ein Gremium zur Vergabe von Fördergeldern in Millionenhöhe für verschiedene Projekte in der Krebsforschung. Hoffnungsvolle Ansätze für Therapien und Betreuung von Betroffenen, die ohne eine finanzielle Unterstützung kaum realisierbar wären.


„Es wäre unmöglich, sich über solche Dinge überhaupt Gedanken zu machen, gäbe es nicht Menschen wie Helmut Duntemann“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsmitglied und kaufmännischer Leiter der Stiftung. Und so fand neben der Tagung unter seiner Leitung und der des Vorstandsvorsitzenden Dr. Franz Kohlhuber eine kleine Feierstunde zu Ehren des Oberstabsfeldwebels d.R. und seines Teams aus Familie, Freunden, Bundeswehr und Bürgern der Stadt Holzminden statt.

An diesem Standort, der auch gerne die „Stadt der Solidarität“ genannt wird, lud Helmut Duntemann 2006 zum ersten Mal zur Modellbauausstellung ein (von 1997 bis 2005 in der Fritz-Erler-Kaserne in Fuldatal Rothwesten beim Panzerflugabwehrbataillon 300). Im Laufe der drei Jahrzehnte der Durchführung gelangte die Veranstaltung zum Highlight der Szene und zur weit über Holzminden hinaus bekannten Spendenaktion. Auf sie berufen sich inzwischen zahllose „Nebenveranstaltungen“, deren Erlöse stets die Eingangsspenden der Ausstellungen stellen. Ziel war es, mit der 2025er Ausgabe die Million zu knacken. Das war jedoch im vergangenen Jahr bereits gelungen. Im Mai dieses Jahres kamen dann nochmals 85.000 Euro für die KinderKrebshilfe zusammen, was den Erlös auf stolze rund 1,1 Millionen Euro wachsen ließ. Rekord für einen einzelnen Aktionisten.

Als solcher will der einst als „Spenden-Titan“ bezeichnete Duntemann sich nicht verstanden wissen: „Ohne mein ‚Team Duntemann‘ wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen, sagt er bescheiden, als er die silberne Ehrenmedaille der Stiftung erhielt. Eine Auszeichnung, die auf die Stiftungsgründerin Mildred Scheel zurückgeht und seit den 1980er Jahren nur zu besonderen Anlässen verliehen wird. Dr. Kohlhuber hob die Bedeutung von Duntemanns Engagement hervor, als jemanden „der KinderKrebshilfe lebt und in besonderer Weise für das Vermächtnis Scheels steht.“ Die Ehefrau des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel sagte nämlich: „Es sind nicht die großen Worte, die in der Gemeinschaft grundsätzliches bewegen: Es sind die vielen kleinen Taten der Einzelnen.“

Die damalige „First Lady“ der Bundesrepublik Deutschland stand auch Modell für ein Portrait von Andy Warhol. Seinerzeit erschuf der berühmte Künstler eigenhändig einige wenige Drucke seines Werkes und vermachte sie der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Eines dieser seltenen Originale überreichten Dr. Kohlhuber und Nettekoven dem Kommandeur des Panzerpionierbataillons 1 aus Holzminden, Herrn Oberstleutnant Nico Meyer. Damit ehrte man den Verband und die Bundeswehr für die langjährige, unbürokratische Beheimatung der Modellbauausstellung. Die „Man-Power“, die Infrastruktur und die Unterstützung der helfenden Hände in flecktarn und zivil, sind maßgeblich am Erfolg der Spenden-Idee beteiligt. „Das Portrait erhält einen Ehrenplatz mit einer entsprechenden Würdigung“, verspricht Oberstleutnant Meyer. Und zwar so, dass es für jedermann sichtbar ist, ob Angehöriger des Verbandes oder Gast in der Liegenschaft. Bei den Bürgern der Stadt Holzminden ist die Kaserne am Solling schon lange ein Anlaufpunkt, wo Solidarität und Hilfe ein Gesicht haben.