Die gemeinsame Kontrolle von Polizei Lippe, Zoll Bielefeld und Bezirksregierung Detmold förderte viele Regelverstöße zutage, die zu Unfällen führen oder gegen die guten Sitten verstoßen. Foto: Polizei Lippe

Lage-Kachtenhausen. Es war die Woche, in der man sich in Lippe besser ganz genau an die Regeln hielt. Die Polizei hatte nämlich ihre ganz persönliche Version von „Deutschland sucht den Supersünder“ gestartet. Bühne: die Aktionswoche ROADPOL „Safety Days“. Ganz besonders ging es an der Bielefelder Straße zur Sache. Im Ergebnis fiel dort ein breiter Querschnitt auf durch alles, was im Straßenverkehr zu Unfällen führt oder gegen die guten Sitten verstößt.


An nur einem Tag

Runde 1: Der Bleifuß-Grand-Prix
89 Fahrer hielten das Tempolimit offenbar für eine unverbindliche Empfehlung. Goldmedaille ging an eine Porsche-Fahrerin aus Bielefeld: 85 km/h in der 50er-Zone – ein Wert, bei dem selbst ihr Navi vermutlich „Ich komme nicht mehr mit“ geklagt hätte.

Runde 2: Handy-Olympiade
13 Fahrer waren der Meinung, sie könnten während der Fahrt gleichzeitig tippen, swipen und lenken. Zwei davon auf dem Rad – Multitasking deluxe. Vielleicht wollten sie gerade googeln, wie man eine gute Figur hinbekommt, wenn man sich vom Asphalt wieder hochrappelt.

Runde 3: Scooter-Roulette
Drei E-Scooter-Piloten entschieden sich für die falsche Fahrbahn. Vermutlich dachten sie, man werde ihren Wagemut mit einem Pokal belohnen. Tat die Polizei aber nicht.

Runde 4: Tetris auf vier Rädern
Zwölf Mal musste die Polizei feststellen: Ladungssicherung war offenbar nur ein optionaler Nebenaspekt. Wenn’s rumpelt, fällt’s – aber bitte nicht auf die Bielefelder Straße und dem Nachfolger vor die Räder.

Runde 5: Ohne Führerschein, aber mit Wagemut
Zwei Personen setzten sich ans Steuer, obwohl sie eigentlich höchstens Bobby-Car fahren dürften. Einer musste sogar zum Bluttest, weil der Verdacht aufkam, dass er seine gute Laune nicht nur vom Wetter hatte.

Das Bonus-Level: Mysteriöser Franzose
Ein BMW-Fahrer mit französischem Kennzeichen wollte wohl inkognito durch Lippe rollen. Leider ohne Zulassung, ohne Versicherung – und möglicherweise im geklauten Wagen. Die Polizei packte das Auto ein. Excusez-moi, nun folgen uncharmante Ermittlungen!

Zoll und Abfallwirtschaft im Nebenprogramm
Währenddessen überprüfte der Zoll gleich drei Unternehmen auf Schwarzarbeit – Verdacht auf ganzer Linie bestätigt. Das Dezernat Abfallwirtschaft kontrollierte Abfalltransporter und fand überraschend: nichts zu meckern. Wenigstens der Müll hatte an diesem Tag saubere Papiere.

Zum Schluss appellierte Polizeirätin Julia Breitenstein an alle Verkehrsteilnehmer: Rücksichtnahme sei das A und O – egal ob jugendlicher E-Scooter-Pilot oder gestresster Familienvater im SUV. Oder anders gesagt: Wer nach links und rechts schaut, kommt sicherer ans Ziel, als wer nach unten aufs Handy starrt.

Fazit: Die Polizei Lippe hat in der vom 16. bis 22. September gelaufenen Aktion unter Beweis gestellt: Wenn es ums Bremsen geht, sind sie die wahren Profis. Egal ob Auto, Fahrrad oder E-Scooter – wer schneller unterwegs war als erlaubt oder sonstige kreative Verkehrsregeln erfand, durfte anhalten und konnte viel über korrektes Verhalten im Straßenverkehr lernen.