Detmold/Dortmund. Fußball als Spielfeld für interkulturelle Kompetenz – das ist eine Grundidee, die das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund verfolgt. Seit seiner Eröffnung vor zehn Jahren begeistert es jährlich mehr als 200.000 Besucher.
Interkulturelle Kompetenz ist eine Fähigkeit, die nicht nur im Sport unerlässlich ist: Für die Mitarbeiter der Integrationsagentur des DRK-Kreisverbands Lippe ist sie Grundlage für die tägliche Arbeit. 600 Teilnehmer aus Lippe verzeichnet das DRK jährlich in seinen Deutsch-Kursen, zusätzlich werden Hochschul- und Nachhilfeprojekte für Kinder und Jugendliche angeboten.
Grund genug für den Leiter der Integrationsagentur, Cesur Milusoy, beim Besuch in Dortmund den Grundstein für eine Kooperation zwischen dem Museum und dem DRK Lippe zu legen.
„Wir wollen durch eine systematische Zusammenarbeit über einen längeren Zeitraum hinweg eine gute Basis für die Wissensvermittlung in unseren Institutionen schaffen und somit eine strategische Bildungspartnerschaft etablieren“, erklärt Milusoy, selbst begeisterter Fußball-Fan. „Die Idee dazu kam mir schon vor einigen Jahren, als ich das Museum besucht und die tolle Integrations-Arbeit vor Ort kennengelernt habe.“
Im Rahmen von Projekttagen werden im Museum Themen wie Vielfalt und Homophobie mit den Teilnehmern erarbeitet, in kostenfreien Workshops für Schulklassen werden auf spannende Weise Aspekte politischer Bildung vermittelt. All das wird angereichert mit interaktiven Übungen, Spielen und Aktivitäten. Auch eine Entdeckungstour durch die Dauerausstellung ist in diesen Projekttagen enthalten.
Der erste Schritt im Rahmen der Kooperation wurde nun in Dortmund gelegt, als Museumsdirektor Manuel Neukirchner und DRK-Lippe-Vorstand Klaus Jürgen Wolf die Kooperationsvereinbarung unterzeichneten. „Vor etwa einem halben Jahr kam die Idee zur Kooperation auf“, erklärt Klaus Jürgen Wolf. „Die Werte, die im Dortmunder Museum über das Thema Fußball vermittelt werden, entsprechen in großen Teilen unseren Rotkreuz-Grundsätzen, beispielsweise Menschlichkeit, Einheit und Neutralität.“
Zeitgleich besuchten zehn ukrainische Teilnehmer des Kurses „Gemeinsam Deutsch lernen“ aus Detmold gemeinsam mit drei Kursbetreuern einen der inspirierenden Workshops.
„Die Kooperation mit dem Deutschen Fußballmuseum eröffnet uns als DRK die Chance, gesellschaftlich relevante Themen erlebbar zu machen und sie unseren Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und Kursteilnehmenden näherzubringen“, so Wolf.
Museumsdirektor Manuel Neukirchner ergänzt: „Das DRK und das Deutsche Fußballmuseum verfolgen dasselbe Ziel: Menschen stark zu machen, ihnen Wissen zu vermitteln und Kompetenzen für ein respektvolles Zusammenleben zu fördern. Unsere Bildungsprogramme und die Erfahrungen des DRK ergänzen sich dabei ideal – so können wir neue Zugänge schaffen und Lernprozesse lebendig gestalten.“
Hintergrund: Deutsches Fußballmuseum
Das Deutsche Fußballmuseum eröffnete im Oktober 2015 in zentraler Innenstadtlage von Dortmund und entwickelte sich auf Anhieb zu einem der besucherstärksten Museen der Rhein-Ruhr-Region.
Rund 1.600 Exponate und insgesamt 25 Stunden Filmmaterial sind auf dem interaktiven und multimedialen Rundgang zu entdecken. Das 3D-Kino, die Schatzkammer mit den bedeutendsten Trophäen, eine Reporterkabine und vieles mehr lassen Fanherzen höherschlagen.
Darüber hinaus stoßen die Gäste auf Kapitel in der 140-jährigen Fußballgeschichte, die nachdenklich machen und Erinnerungen nicht nur wecken, sondern wachhalten: Fußball in Zeiten des Krieges, der Verfolgung, des Verrats, der Bestechung – auch das gehört zur allumfassenden Betrachtung des Sports.