Kreis Lippe/Berlin. Die Windpocken-Fälle im Kreis Lippe sind im vergangenen Jahr wieder angestiegen. Hatte die Corona-Pandemie mit sinkenden Fallzahlen bei Infektionskrankheiten, zu denen auch die nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Windpocken-Fälle gehören, positive Nebeneffekte, wirken sich nun die Lockerungen der Maßnahmen aus.
Das teilte die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit.
Spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen
Danach wurden im vergangenen Jahr 60 Infektionsfälle in Lippe gemeldet, im Jahr 2021 waren es 23 Fälle. Vor der Pandemie im Jahr 2019 wurden 190 Windpocken-Fälle registriert.
„Die Corona-Pandemie hat spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Lockdown, Schul- und Kita-Schließungen sowie strenge Hygieneregeln hatten einen positiven Nebeneffekt und ließen die Infektionszahlen deutlich purzeln“, erläutert AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.
„Mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens hat sich die Situation nun wieder deutlich verändert, mit der Folge steigender Fallzahlen, denn Auslöser für Windpocken ist das sogenannte Varizellen-Zoster-Virus, das durch Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen wird“, ergänzt er.
Eine der häufigsten Kinderkrankheiten
Windpocken (Varizellen) gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten und sind äußerst ansteckend. „Daher raten wir dazu, insbesondere Kinder gegen Windpocken impfen zu lassen.
Die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI empfohlenen Impfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen selbstverständlich für ihre Versicherten bezahlt“, so Wehmhöner.
Die erste Impfung für Kinder wird von der STIKO im Alter von elf bis 14 Monaten empfohlen, während die zweite Impfung in einem Lebensalter von 15 bis 23 Monaten erfolgen sollte.
„Die Entscheidung, ob Eltern ihr Kind impfen lassen, kann ihnen niemand abnehmen. Es ist jedoch wichtig, dass sich Eltern mit diesem Thema auseinandersetzen, um gestärkt im Sinne ihres Kindes zu handeln“, betont Wehmhöner.
Eine Impfung kann nachgeholt werden, wenn sie nicht im empfohlenen Alter erfolgte.
Krankheitsverlauf
Die Ansteckungsgefahr beginnt einen Tag bevor der Hautausschlag auftritt und endet, wenn die Bläschen austrocknen. Erst zehn Tage bis drei Wochen nach der Ansteckung äußert sich die Infektion in Form von Kopf-, Rücken- oder Gliederschmerzen und Fieber.
Ein bis zwei Tage später treten linsengroße rote Flecken auf der Haut auf, die sich zunächst in stark juckende Knötchen, anschließend in Bläschen verwandeln. Die Bläschen sind mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt, die in hohem Maße ansteckend ist. Innerhalb von ein bis zwei Wochen verkrusten sie und fallen ab.
Infektionsgefahr
Trotz des extremen Juckreizes sollten Windpocken nicht aufgekratzt werden. Dies kann nicht nur Narben hinterlassen. Durch das Kratzen können sich die Bläschen auch entzünden und es kann zu schweren Hautinfektionen kommen.
Vom Arzt verordnete Salben oder Lotionen lindern den Juckreiz. Wie bei allen Virusinfektionen hilft Bettruhe bei der Genesung. Die Windpocken-Erreger verbleiben, wie alle Herpesviren, nach einer durchgemachten Windpockeninfektion im Körper.
Sie ruhen und können unter besonderen Umständen reaktiviert werden. Dann verursachen sie die sogenannte Gürtelrose (Zoster). (lwz)
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.