Aktualisiert: Festumzug in Kalldorf endet mit einer Tragödie

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Symbolbild: Adobe Stock

Kreis Lippe/Kalletal-Kalldorf. Es sollte ein schönes Fest werden: Nach drei Jahren startete in Kalldorf endlich wieder der Straßenkarneval. Und zu Beginn sah es danach aus, dass lediglich der Wettergott es nicht gut mit den Feiernden meinte, für den Umzug war Regen vorhergesagt. Doch am Ende starb ein Mensch, verunglückt nach der Veranstaltung auf dem Weg nach Hause.

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Trotz des schlechten Wetters begannen die Feierlichkeiten am Samstag, 18. Februar, zunächst wie vor der Corona-Zwangspause gewohnt. Die Gruppen und Motto-Wagen stellen sich auf und freuten sich auf den Umzug. Der Fanfarenzug Blau-Weiss Kalletal begleitete den Festumzug.

Groß und bunt

Große Wagen, große Musikanlagen und bunte Fußgruppen machte sich auf den Weg durch den Ort. Das Prinzenpaar Frank IV. und Annemarie I. hatte sich extra einen Wagen bauen lassen, der der Prinzenkappe nachempfunden wurde. Das Kinderprinzenpaar saß in einer goldenen Loge eines Frontladers und führte den Zug an.

Zahlreiche Zuschauer am Rand hatten dem Wetter ebenfalls getrotzt und begrüßten die Akteure freudig. Für die Sicherheit sorgten wie gehabt die Kameraden der Feuerwehr, die jedoch kurz darauf zu einem Einsatz gerufen wurden.

Tragischer Unfall

Nach Berichten der Polizei und der Feuerwehr kam es nach dem Festumzug zu dem bereits erwähnten, tragischen Unfall. Gegen 16.55 Uhr fiel eine 56-jährige Frau auf dem Dingelstedtpfad in Höhe Erder vom Beifahrersitz der Zugmaschine und wurde vom Anhänger überrollt.

Wie die Feuerwehr berichtete, sei die Frau trotz Reanimierungsmaßnahmen der Einsatzkräfte noch am Unfallort verstorben. Warum es zu dem Unglück kam, steht im Zentrum der noch andauernden Ermittlungen.

Alle Veranstaltungen abgesagt

Auf dem Meyra-Parkplatz wurden zur Betreuung der Betroffenen und Angehörigen Zelte aufgebaut. Zeitweise waren dort fünf Notfallseelsorger zur Betreuung im Einsatz, die insgesamt 18 Personen betreuten. Bis in die späte Nacht wurden die eingesetzten Kräfte in der Wache in Hohenhausen vom PSU(Psychosoziale Unterstützung)-Team des Kreises zusätzlich betreut.

Die Zelt-Feier auf dem Sportplatz wurde aufgrund des Vorfalls vorzeitig beendet. Alle weiteren geplanten Veranstaltungen, wie die traditionelle Schlüsselrückgabe am Rosenmontag und der Kehraus am Aschermittwoch, wurden abgesagt.

Gegen den Fahrer des Gespanns wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Da es laut Polizei Anhaltspunkte dafür gab, dass der Kalletaler bei der Fahrt unter Alkoholeinfluss stand, wurde ihm eine Blutprobe entnommen und sein Führerschein sichergestellt. (rto)

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