Fachberatung des Kreises Lippe zu sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend

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Gemeinsamer Austausch zum Beratungsangebot: Lana Nerowski (SOS-Kinderdorf Lippe), Tabea Brakhage (Kreis Lippe), Sabine Rosenhäger-Foltz (Kreis Lippe), Louisa Zimmermann (Lippische Landeskirche) und Melanie Klesse (Kreis Lippe, vordere Reihe, von links) sowie Holger Nickel (SOS-Kinderdorf Lippe), Ute Küstermann (Kreis Lippe), Ulrike Glathe (Kreis Lippe), Martina Fieseler (Kreis Lippe) und Susanne Erenstein (Lippische Landeskirche, hintere Reihe von links). Foto: Kreis Lippe

Kreis Lippe. Die Familienberatungsstellen im Kreis Lippe wollen noch intensiver zu sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend beraten. Durch Fördergelder des Landes NRW konnten neue Stellen dauerhaft geschaffen werden. Jetzt hat ein Fachteam den lippischen Akteuren im Kinderschutz das Konzept vorgestellt, wie das erweiterte Angebot umgesetzt wird.

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In Lippe bieten als Träger der Kreis Lippe, die evangelische Landeskirche sowie das SOS-Kinderdorf Lippe Familienberatung an.

Im Jahr 2021 bewarben sich diese drei Träger der Familienberatung in Lippe in Abstimmung mit dem Kreis Lippe und den Stadtjugendämtern um Mittel aus dem Landesförderprogramm zum flächendeckenden Ausbau der spezialisierten Beratung bei sexualisierter Gewalt.

Sie erhielten die Förderzusage in Höhe von 80 Prozent der Personalkosten für die vier beantragten zusätzlichen Stellen. Die Förderung des Landes ist auf Dauer angelegt, der Kreis Lippe finanziert die verbleibenden 20 Prozent der Personalkosten.

Zwei neue Stellen eingerichtet

So sind 2022 bei der Familienberatungsstelle des Kreises zwei neue Stellen eingerichtet worden, bei den Beratungsstellen der freien Träger SOS-Kinderdorf Lippe, Beratung und Treffpunkt Blomberg und im Ev. Beratungszentrum der Lippischen Landeskirche jeweils eine Stelle.

Die neuen Mitarbeiterinnen sind in die jeweiligen Teams der Träger eingebunden und bilden gleichzeitig noch ein eigenes Fachteam. Diese Gruppe entwickelte ein gemeinsames Konzept der Fachberatung sexualisierte Gewalt.

Präsentation des Konzeptes

Bei einer Veranstaltung präsentierten die Mitarbeiterinnen das Konzept anderen Akteuren im Kinderschutz und informierten über den Stand der Umsetzung.

Das Konzept soll in einem kooperativen Prozess auch in den kommenden Jahren gemeinsam weiterentwickelt werden, denn wie bisher verstehen sich die Beratungsstellen als Teil des umfangreichen Netzwerkes in der Arbeit zum Kinder- und Jugendschutz und gegen (sexualisierte) Gewalt.

Therapeutische Begleitung

Zielgruppe des Beratungsangebots sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 27. Lebensjahr, die vermutlich sexualisierte Gewalt erleben mussten. Sorgeberechtigte, Familien, Freunde oder auch Fachkräfte können sich auch beraten lassen.

So zählt zu den Leistungen des neuen Angebots die Beratung bei Vermutung oder nach Bekanntwerden von sexualisierter Gewalt und auch eine Stabilisierung, therapeutische Begleitung oder psychosoziale diagnostische Abklärung.

Anmeldung und Beratung

Anmeldungen für eine Beratung nehmen die Familienberatungsstellen entgegen. Ab Mittwoch, 1. März, findet an vier Tagen zudem eine telefonische Sprechstunde für Familien, Betroffene, Kinder und Jugendliche statt. (lwz)


Telefonischer Kontakt:
– Familienberatungsstelle des Kreises Lippe: 05231-621621
– SOS-Kinderdorf Lippe, Beratung und Treffpunkt Blomberg: 05235-5097930
– Lippische Landeskirche, Evangelisches Beratungszentrum: 05231–99280

Telefonische Sprechstunde
(ab 1. März, unter 0170-9264142)
Montag: 14 bis 15 Uhr
Dienstag: 9 bis 10 Uhr
Mittwoch: 13 bis 4 Uhr
Donnerstag: 11 bis 12 Uhr

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