Robotik-Kurs an der Heinz-Sielmann-Schule in Oerlinghausen gestartet

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Norbert Fischer (Zweiter, von rechts) und Peter Müller (Siebter, von rechts) sowie der digital zugeschaltete Dozent Sebastian Ueberschär (Tablet-Bildschirm auf dem Tisch) unterstützen die Schüler der neunten Jahrgangsstufe. Foto: Landerbarthold

Oerlinghausen. Weltweit und auch in Ostwestfalen verändert sich die Industrieproduktion rasant. Immer mehr Prozesse werden digitalisiert und automatisiert – aber es braucht eben auch Menschen, die diese Prozesse verstehen und steuern können.

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Daher ist es wichtig, künftige Auszubildende besser auf die veränderte Arbeitswelt vorzubereiten – und nirgendwo ist das besser möglich als in der Schule.

Die Heinz-Sielmann-Schule in der Bergstadt setzt deshalb in der neunten und zehnten Jahrgangsstufe auf das Schulfach „Robotik“ und auf ein neues Lehr- und Lernkonzept – das Hybridlernen.

Robotik-Kurs baut 3D-Drucker

Norbert Fischer, pensionierter Schulleiter der Realschule Lemgo, hat dieses, durch den zdi-Lippe unterstütze Konzept mit in den Robotik-Kurs des Pädagogen und MINT-Koordinators Peter Müller gebracht. Ziel des Hybridkurses ist es, dass die Schüler zunächst einen 3D-Drucker bauen und anschließend Elemente einer LED-Uhr drucken.

Dabei lernen die Neuntklässler CAD-Programme kennen und die Anwendung von Druckaufbereitungsprogrammen.

Pädagogen Müller und Fischer leiten Schüler an

Abschließend nutzen die Sielmänner noch die Programmierumgebung zur Ansteuerung des Steuermoduls. Was sich auf den ersten Blick höchst kompliziert anhört, wird von den Sekundarschülern schon äußerst professionell angewendet.

Das ist unter anderem möglich, weil die Pädagogen Norbert Fischer und Peter Müller in Präsenz die Jugendlichen anleiten und weitere Dozenten vom zdi-Lippe wie Thomas Mahlmann, Nils Lübke und Sebastian Ueberschär digital zugeschaltet werden.

Mittels Kamera und Audio können sich die verschiedenen Schülerarbeitsgruppen auf den konkreten Beratungsbedarf am Drucker verständigen und gegebenenfalls die Problemstelle eingrenzen.

Arbeitsentlastung durch Videozuschaltung

Was früher den Fachlehrer vor die große Herausforderung gestellt hat, alle Schülerteams bei ihren Arbeiten zu unterstützen und zu beraten, ist durch das virtuelle Zuschalten weiterer Lehrkräfte und Dozenten zu einer enormen Arbeitsentlastung für den Fachlehrer geworden.

Von den Vorteilen des Hybridunterrichts konnte sich jüngst auch Schulleiter Christian Landerbarthold überzeugen, der den Robotik-Kurs, der in verschiedene Teams und auf drei Fachräume aufgeteilt war, im Unterricht besuchte.

Während drei Schüler mit dem Druck der LED-Uhr beschäftigt waren, nahmen zwei andere Sielmänner wertvolle Tipps des virtuell zugeschalteten Dozenten im Umgang mit dem 3D-Drucker entgegen. Ein anderes Schülerteam fachsimpelte hingegen mit MINT-Experte Norbert Fischer über mögliche Steuerungselemente am 3D-Drucker.

Begeisterung bei den Schülern

Die Begeisterung an der Arbeit war den Neuntklässlern sichtlich anzusehen, konnten sie doch mit einem hohen Maß an Eigenverantwortlichkeit und Technikverständnis ihr Produkt, die LED-Uhr, mithilfe eines selbstgebauten 3D-Druckers herstellen.

Nicht zu unterschätzen ist in dem Zusammenhang auch die hohe Anforderung an die Kommunikationskompetenz der Schüler, insbesondere, wenn es um den fachlichen Austausch in einer Videokonferenz geht. (lwz)

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