Wanderausstellung zeigt in Augustdorf Kunstwerke von traumatisierten Soldaten und Angehörigen

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Auslandseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan: Auch nach Augustdorf kehrten in über 20 Jahren Einsatz am Hindukusch nicht alle Soldaten psychisch unversehrt zurück. Die Wanderausstellung „Bilder Seele“ zeigt Kunstwerke von Betroffenen. Archivbild: Bundeswehr/Torsten Kraatz

Kreis Lippe/Augustdorf. Die Wanderausstellung „Bilder der Seele“ im Haus Senne vor den Toren der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf öffnet an diesem Donnerstag, 1. Juni, ihre Tore für die Öffentlichkeit.

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Bis zum 24. Juni sind im Soldatenheim Kunstwerke von traumatisierten Soldaten, Angehörigen sowie einer Hinterbliebenen zu sehen. Die tiefgreifenden Erlebnisse in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr oder der Verlust eines geliebten Menschen hinterlassen bei Soldaten sowie deren Angehörigen tiefe seelische Spuren.

Ohne fachliche Hilfe führt diese Traumatisierung nicht selten zu einer seelischen Erkrankung, die die Betroffenen über Jahre hinweg mit sich tragen können.

Seit dem Jahr 2012 organisiert die Evangelische Militärseelsorge der Bundeswehr mit dem ‚Arbeitsfeld Seelsorge für unter Einsatz- und Dienstfolgen leidende Menschen‘ (ASEM) zielgerichtete Unterstützungsangebote für betroffene Soldaten, Angehörige und Hinterbliebene.

Einen wesentlichen Schwerpunkt bildet dabei ein kunsttherapeutisch angeleitetes Angebot, in dessen Rahmen die Bilder und Skulpturen entstanden sind, die nun in der Wanderausstellung der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) sowie das Bundesministerium der Verteidigung unterstützen das Projekt.

Zuvor gastierte die Wanderausstellung an den Bundeswehrstandorten Flensburg, Munster und Fritzlar. Zur offiziellen Ausstellungseröffnung werden Vertreter aller Bundeswehrdienststellen des Standortes am Sennerand sowie zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erwartet.

Rolf Hartmann, Hauptgeschäftsführer der EAS aus Berlin, wird um 13 Uhr die offizielle Begrüßung und Eröffnung der Ausstellung vornehmen. Pfarrer Christian Fischer, Mitinitiator des ASEM-Projektes, erläutert die Hintergründe der Wanderausstellung.

Für die Bundeswehr-Garnison in Augustdorf wird Oberst André Hastenrath als stellvertretender Kommandeur der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ die geladenen Gäste begrüßen.

Die Ausstellung ist für die Öffentlichkeit immer dienstags bis samstags von 17 bis 22 Uhr im Haus Senne geöffnet. Sonderöffnungen für Gruppen können telefonisch unter 05237-8994490 oder per E-Mail an info@oase-augustdorf.de vereinbart werden. (lwz)

 

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