Hinter den Kulissen: Marianne Petersmeier ist die Macherin der Lippischen Gesundheitszentren

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Nach Oerlinghausen folgte unlängst die Eröffnung des zweiten Gesundheitszentrums in Lügde: Projektmanagerin Marianne Petersmeier (links) und die Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Kerstin Ahaus sind zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Arbeit der vergangenen sechs Jahre. Foto: Reiner Toppmöller

Kreis Lippe. In Lügde wurde jetzt das zweite von ehemals drei geplanten Gesundheitszentren des Kreises Lippe eröffnet. Das Zentrum dort ist eine Nummer kleiner als das in Oerlinghausen, erfüllt aber denselben Zweck, die „Ressource Arzt“ zu entlasten und so viel wie möglich an Sozialindikationen und Überlastungen aus den Praxen der niedergelassenen Ärzte zu nehmen.

Das aktuelle Ergebnis, mit den beiden von ehemals drei geplanten Gesundheitszentren ist auf das Wahlkampfversprechen von Landrat Dr. Axel Lehmann zurückzuführen und bedurfte einer langen und intensiven Vorbereitung.

Diese Vorbereitung und die Hauptaufgabe der Umsetzung lag in den Händen von Marianne Petersmeier. Sie war Quartiersmanagerin in Blomberg, hat ihre Masterarbeit in Gesundheitsarbeit geschrieben, ist jetzt im Gesundheitsamt des Kreises verankert und für die Gesundheitszentren zuständig.

„Die Ambulante medizinische Versorgung der Bevölkerung ist Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung. Der Kreis geht mit den Zentren jetzt einen einzigartigen und zukunftsweisenden Weg, der ohne die Vorarbeit von Frau Petersmeier nicht möglich gewesen wäre“, sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Kerstin Ahaus.

Marianne Petersmeier berichtet, dass sie bei null angefangen sei, in der AG Medizinische Versorgung aber gute Gesprächspartner gefunden habe, um das Ziel zu erreichen und umzusetzen. Zum Arbeitskreis, der 2018 startete, gehörten die Ärztekammer, die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), das Klinikum Lippe, das lippische Ärztenetz und der Kreis Lippe. Die Vorbereitungen wurden durch die Corona-Pandemie jäh unterbrochen. Sie brachte aber auch den Vorteil, dass das Projekt ein Teil der Regionale 2022 werden konnte.

„Dazu musste aber ein dreistufiges Verfahren durchlaufen werden. Auch waren viele Abstimmungsgespräche mit Ärzten und Pflegediensten in diesem Rahmen nötig“, erzählt die Projektleiterin.

In der Umsetzungsphase der beiden jetzt eröffneten Gesundheitszentren waren zudem eine enge Zusammenarbeit mit den zentralen Diensten wie IT und ‚Technische Gebäude‘ des Kreises sowie dem Inklusions- und Behindertenbeauftragten nötig. Die beiden Frauen, sowohl die Amtsleiterin als auch die Projektmanagerin sind mit dem Ergebnis zufrieden.

Die Angebote der Gesundheitszentren sollen in den kommenden Jahren ausgebaut werden, sodass in Zukunft auch technische Angebote über die Vernetzung mit einer Hausarztpraxis oder einem kommunalen Versorgungszentrum (MVZ) möglich werden.

„Mit den Gesundheitszentren geht der Kreis einen Schritt in die Zukunft, um Prävention zu intensivieren, das bundeweit schon jetzt beobachtet wird und Nachahmer findet. Auch die angehenden Ärzte, die jetzt in Bielefeld ausgebildet werden, sehen hier eine Struktur wachsen, die für sie interessant sein wird und ihre Entscheidung nach ihrer Ausbildung hier zu bleiben, möglicherweise verstärkt“, sagt Dr. Ahaus.