Detmold. Stürme, Schädlingsbefall, Klimawandel, Trockenheit – wie überall in Deutschland ist auch in Lippe der Zustand des Waldes besorgniserregend. Tote Fichtenstämme, geschädigte Baumkronen, übrig gebliebene Baumstümpfe auf kahlen Hügelketten sind unübersehbar und haben eine gemeinsame Ursache: den menschengemachten Klimawandel.
Eine weitreichende Katastrophe, denn ein intakter Wald bildet ein komplexes Ökosystem: Er ist Lebens- und Schutzraum für Tiere und Pflanzen, Erholungsraum, wichtiger Speicher für Wasser oder Lieferant für den Rohstoff Holz. Und last, but not least ist er als natürlicher CO₂-Speicher wichtig im Kampf gegen die Erderwärmung.
Zwischen sicherer Energieversorgung und Klimaschutz
Welche Auswirkungen das Waldsterben haben kann, wissen auch die Stadtwerke Detmold. Bereits seit vielen Jahren setzt sich das städtische Unternehmen neben einer bezahlbaren und zukunftssicheren Energieversorgung seiner Kunden für das kontinuierliche Vorantreiben einer erfolgreichen Energiewende ein.
Dazu gehören der Ausbau erneuerbarer, klimafreundlicher Energien, das Angebot zur Nutzung von Photovoltaik und Tipps zum Einsparen von Strom und Wasser sowie die Förderung von E-Mobilität oder Unterstützung von Projekten wie etwa die Pflege von Streuobstwiesen oder Aufforstungen. Ein Spagat, steht doch in Deutschland die Energiewirtschaft auf Platz eins der größten Verursacher von CO₂-Emissionen.
„Aufforstungen sind ein Weg, die CO₂-Bindung zu erreichen. Aber es ist klar, dass wir nicht all unsere Emissionen durch Wälder aus der Luft holen können. Daher bleibt es weiter wichtig, CO₂ einzusparen.
Deswegen tragen die Stadtwerke Detmold als regional verankertes Unternehmen eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz und den sparsamen Umgang mit Ressourcen in unserer Region: Neben dem Ausgleich der CO₂-Emissionen arbeiten wir kontinuierlich daran, den CO₂-Ausstoß zu vermeiden und nachhaltig zu reduzieren“, erläutert Jörg Karlikowski, Geschäftsführer des Energieversorgers.
Nicht zuletzt deswegen haben die Stadtwerke bereits im Jahr 2022 mit 60.000. Euro dazu beigetragen, Waldflächen unterhalb des Hermannsdenkmals aufzuforsten.
18.000 neue Bäume dank der Stadtwerke Detmold
Nun gehen die Baumpflanzungen auf einem vornehmlich von Borkenkäfern geschädigten Areal im Leistruper Wald im Detmolder Ortsteil Diestelbruch in die nächste Runde. Hierfür stellen die Stadtwerke Detmold erneut 60.000 Euro zur Verfügung – ein Betrag, der für rund 18.000 Setzlinge reicht und den Jörg Karlikowski auch für die kommenden fünf Jahre zusichert.
„CO₂-Kompensation vor Ort und Klimaschutz in die eigenen Wälder investieren: Das ist die Marschrichtung für die Zukunft“, bekräftigt auch Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des Landesverbands Lippe (LVL). Dessen Forstabteilung, die rund 40 Prozent der Wälder im Kreis Lippe pflegt und bewirtschaftet, garantiert das nötige Expertenwissen für eine wirksame und zielgerichtete Baumpflanzung.
Die Mitarbeiter bringen nicht nur die Trauben- und Roteichen, Esskastanien und Atlaszedern, Douglasien und Wildobstbäume – Baumarten, die dem Klima der nächsten Jahrzehnte standhalten können – fachgerecht in die Erde, sondern sorgen zudem für eine funktionsgerechte und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder. Denn es wird Jahrzehnte dauern, bis die „grünen Lungen“ reifen und ihr Potenzial als natürliche CO₂-Speicher ausschöpfen können.
Schon gewusst? – Kohlenstoffspeicherung von Wäldern
Einzelbaum (35 Meter hoch)
Ein großer Baum bindet eine Tonne Kohlenstoff. Pro Jahr senkt er den Kohlenstoff-Gehalt in der Atmosphäre um zehn Kilogramm.
Wald (100 Bäume pro Hektar)
Ein Hektar Wald bindet 80 bis 100 Tonnen Kohlenstoff. Pro Jahr senkt er den Kohlenstoff-Gehalt in der Atmosphäre um eine Tonne.
Waldbestand weltweit
Alle Wälder der Erde binden ca. 400 Gigatonnen Kohlenstoff. Pro Jahr senken sie den Kohlenstoff-Gehalt in der Atmosphäre um 2,4 Gigatonnen. Eine Gigatonne sind eine Milliarde Tonnen.
Ein Drittel der Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt. Das sind rund 11,4 Millionen Hektar. Die Kohlenstoffemissionen pro Person in Deutschland liegen bei drei Tonnen pro Jahr. Das entspricht der Produktivität von 300 Bäumen (drei Hektar Wald). Tatsächlich sind jedoch nur 15 Bäume pro Person vorhanden (0,15 Hektar Wald).
Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, 2023
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Recherchieren, interviewen, berichten – dafür brennt Karen Hansmeier. Für Wörter. Für Sätze. Für Sprache. Für Inhalte. Fundiert und verständlich. Prägnant und feinfühlig. Sachlich oder emotional. Passgenaue, aber darum nicht minder schöne Formulierungen und wertige Layouts sind ihr Ding – sei es online „geklickt“ und „gewischt“ oder Seite für Seite per Hand geblättert. Insbesondere das Berichten über „Kultur“ in ihren vielfältigen Erscheinungsformen sowie die Begegnungen mit „Land und Leuten“ sind die Aspekte ihres Berufs, die ihr das Herz aufgehen lassen.