Schieder-Schwalenberg. Autor Gerald Hill aus Schieder-Schwalenberg beschäftigt sich schon seit seiner Jugend mit dem Thema Krimi. Er ist großer Fan von Sherlock-Holmes und besitzt sogar ein eigenes kleines Kriminalmuseum. Unter seinem Pseudonym Robert C. Marley hat er nun den zehnten Fall von Chief Inspector Donald Swanson geschrieben.
Dieses Mal begibt sich der Ermittler, der tatsächlich existierte und als leitender Ermittler in die „Jack-The-Ripper-Morde“ involviert war, erneut ins viktorianische England. In „Inspector Swanson und das Haus der verlorenen Kinder“, dem zehnten Fall der Serie, dreht sich alles nicht nur um einen bei Bauarbeiten in einem U-Bahn-Schacht entdeckten Leichnam, sondern auch um ein tief bewegendes Thema. Mit dabei im zehnten Teil der Krimiserie sind natürlich auch wieder bekannte Figuren wie Sergeant Peter Phelps.
Fiktion und Realität
In seinen Kriminalromanen verknüpft Hill stets Fiktion und Realität. Die historischen Ereignisse seien stets so geschehen und er verwebe sie anschließend mit seinen Erzählungen, betont Hill. Seine Krimis spiegelten durch seine häufigen Reisen nach England und Schottland historische Genauigkeit wider, da er vor Ort intensiv recherchieren würde. In seinem neuesten Roman thematisiere er zudem den fragwürdigen und zweifelhaften Beruf der Babyfarmerinnen im 19. Jahrhundert.
In der Vergangenheit konnten junge Mütter aus verschiedenen Gründen oft nicht für ihre neugeborenen Kinder sorgen und sie aufziehen. Daher übernahmen sogenannte Pflegemütter gegen Bezahlung die Fürsorge für diese Babys. Allerdings waren Kindstötungen damals nicht unüblich. So wurde 1896 Amelia Dyer vor Gericht gestellt, weil sie beschuldigt wurde, mehr als 200 Kleinkinder ermordet und deren Leichen in der Themse entsorgt zu haben.
Schreiben im Bulli
Durch seine Krimireihe und den ersten Fall „Der Fluch des Hope Diamanten“ lernte Hill auch den Urenkel von Chief Inspector Donald Swanson persönlich kennen und erhielt dadurch Zugriff auf viele Fakten. Er besuchte das Grab und gilt auch seit vielen Jahren als Kenner der britischen Kriminalhistorie.
Seine Krimis schreibt Hill gerne an unterschiedlichen Orten. Der aktuelle Roman entstand nicht zu Hause, sondern in seinem Bulli, der mal bei einem Friedhof oder auf dem Parkplatz der Burg Sternberg stand. Das Pseudonym „Robert C. Marley“ legte er sich bereits mit 16 Jahren zu. Obwohl seine Kriminalromane eine eher düstere und bedrückende Atmosphäre widerspiegeln, kommt der britische Humor stets zur Geltung.
Elfter Fall schon in Arbeit
Gerald Hill arbeitet fleißig an seinem elften Fall, der voraussichtlich im November 2024 erscheinen wird. Man darf also gespannt sein, welche Abenteuer seine Charaktere dieses Mal erleben werden. Der aktuelle Krimi, wie auch seine Vorgänger, wurde im Dyras-Verlag veröffentlicht, umfasst etwa 280 Seiten und ist für 13 Euro sowohl online als auch im lokalen Buchhandel verfügbar. Viele seiner Krimis sind ebenfalls als Hörbücher erhältlich.