Lemgo: Bauarbeiten für Familien-Flüchtlingsunterkunft schreiten voran

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Sie stehen da, wo bald die Familien-Flüchtlingsunterkunft stehen wird: (von links) Bürgermeister Markus Baier, Geschäftsbereichsleiter Dennis Ortmeier, Caroline Grübbel (Bauunternehmen Grübbel) und Bauleiter Norman Rackisch (Gebäudewirtschaft Lemgo). Foto: Alte Hansestadt Lemgo

Lemgo. Die Bauarbeiten für eine neue Unterkunft für geflüchtete Familien schreiten voran. Auf dem Gelände der ehemaligen Anne-Frank-Schule entsteht eine Unterkunft für bis zu zehn Familien, die Ende des Jahres bezugsfertig sein soll. Derzeit wird noch viel Erde bewegt, später wird es dank Modulbauweise schnell in die Höhe gehen. Und auch Interessierte werden noch zur Besichtigung eingeladen.

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Schon im letzten Jahr begannen die Vorarbeiten, zunächst mit Vorbereitungen an den Versorgungsleitungen. Zwei abgängige Pavillons wurden abgerissen, um den benötigten Platz zu schaffen. Danach ging es an die Leitungen in der Erde weiter, sodass Schulgebäude und Unterkunft zukünftig getrennte Fernwärmeanschlüsse haben werden. Die Unterkunft wird aus zwei zweigeschossigen Wohngebäuden und einem kleinen eingeschossigen Technikgebäude mit Fahrradabstellplätzen bestehen.

Acht bis zu 4-köpfige Familien und zwei bis zu 8-köpfige Familien werden in Wohnungen mit 55 Quadratmetern bzw. 90 Quadratmetern untergebracht werden. Einzelpersonen werden an dem Standort nicht untergebracht. Auf dem Flachdach wird eine Photovoltaikanlage installiert. Bei der Gestaltung des Außengeländes hatte es aus der Nachbarschaft Wünsche zur Bepflanzung gegeben, die berücksichtigt werden.

Vor dem Erstbezug wird es einen Tag der offenen Tür in der Flüchtlingsunterkunft geben, bei dem sich alle Interessierten einen Eindruck von der Anlage machen können. Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Projekt auf 2,5 Millionen Euro, wovon etwa 2 Millionen Euro als Fördermittel von Bund und Land kommen.

Mit den zusätzlichen Plätzen wird die Stadt gut aufgestellt sein. „Derzeit haben wir noch freie Plätze in anderen Unterkünften, wollen aber an einigen Stellen auch nötige Renovierungsarbeiten durchführen und die Anmietung eines Hauses beenden. Sobald unsere Pläne umgesetzt sind, werden wir zunächst gut zurechtkommen und haben auch für den Fall steigender Zuweisungszahlen eine gewisse Reserve an freien Unterkunftsplätzen, um nicht unter Zeitdruck kurzfristig Unterkünfte schaffen oder anmieten zu müssen“, erklärt Geschäftsbereichsleiter Dennis Ortmeier.

Bürgermeister Markus Baier erklärt, dass das Grundstück der ehemaligen Förderschule gut genutzt wird. „VHS, Fahrradwerkstatt, Kleiderkammer, Stadtarchiv und vorrübergehend auch der Kindergarten aus der Dewitzstraße nutzen die Räume hier. Die Räume sind also in ständiger Benutzung und für die geflüchteten Familien gibt es direkt Anknüpfungspunkte zur Gesellschaft und Sprach- und Integrationsangeboten. Das hat sich schon in der Vergangenheit bewährt. Und für die Zukunft zeigt uns das, dass wir die sozialen Nutzungen im Quartier weiterhin brauchen“, so der Bürgermeister.