Kreis Lippe. 73 Unternehmen haben im letzten Jahr laut dem Statistischem Landesamt IT.NRW beim Amtsgericht Detmold einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
„Das sind fünf Unternehmen beziehungsweise 7,4 Prozent mehr als 2022“, berichtet Timm Lönneker, Referent der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). „Lippe bleibt damit aber deutlich unter dem Landesschnitt“, vergleicht Lönneker. Im Land Nordrhein-Westfalen beträgt der Anstieg der Unternehmensinsolvenzen 21 Prozent.
In Lippe am stärksten von der Schließung betroffen sind die Baubranche (18 Fälle), das Verarbeitende Gewerbe (12), der Handel (9) sowie Dienstleistungen für Unternehmen (7). Der Großteil der Unternehmen (38) wurde in der Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) geführt. Insgesamt waren 31 Unternehmen acht Jahre oder länger am Markt aktiv.
Die Gründe für den Anstieg lassen sich auf die schwache Konjunktur, strukturelle Herausforderungen und schlechtere Finanzierungsbedingungen zurückführen. „Auch wenn sich die Unternehmen in Lippe augenscheinlich besser schlagen als im NRW-Vergleich, erwarten wir für die Region für das laufende Jahr zunächst noch einen weiteren Anstieg der Insolvenzen“, fährt Lönneker fort.
Neben den Unternehmen beantragten 244 (+17,3 Prozent) weitere Schuldner in der Region die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, darunter 66 ehemals Selbstständige. Überwiegend handelte es sich aber um Verbraucherinsolvenzen.
Die Gesamtzahl der Insolvenzen im Kreis Lippe lag im letzten Jahr bei genau 400 Fällen und damit rund 13 Prozent höher als 2022.