50 Jahre Astrid-Lindgren-Schule: Große Feier in Lemgo

113
Rund 30 Schüler stehen für „Pippilotta“ gemeinsam auf der Bühne. Foto: Andreas Leber

Lemgo. Die Astrid-Lindgren-Schule (ALS) ist seit 50 Jahren ein Lern- und Lebensort für Kinder und Jugendliche mit besonderen geistigen Entwicklungsbedarfen. Die Festwoche aus Anlass des runden Geburtstags fand jüngst mit einer kleinen offiziellen Feierstunde und einem „Markt der Möglichkeiten“ im Berufsförderzentrum (BFZ) in Lemgo ihren Abschluss.

Getreu dem Motto „Inklusion durch Begegnung“ erläuterte Landrat Dr. Axel Lehmann, warum der Kreis Lippe als Schulträger rund 49 Millionen Euro in die beiden neuen Schulstandorte investiert hat.

Die Schüler von der Vor- bis zur Oberstufe lernen nun gegenüber der Kreis-Gesamtschule am Lemgoer Vogelsang, während sich die Jugendlichen beziehungsweise jungen Erwachsenen der Berufspraxisstufe in direkter Nachbarschaft zu den beiden Berufskollegs auf das Leben nach der Schule vorbereiten.

„Wichtig ist mir Folgendes: Inklusion lebt nicht von großen Planungen, sondern von kleinen Begegnungen im Alltag“, stellte der Landrat an unterschiedlichen Beispielen heraus. Ausdrücklich ging er auch auf Kritik ein, die Schule sei nicht ausreichend groß geplant worden: Die Raumbedarfe seien anhand einer externen Schulentwicklungsplanung definiert und mit einem zusätzlichen Puffer realisiert worden.

Für die aktuell weiter steigenden Schülerzahlen suchten nun Schule und Schulträger gemeinsame Lösungen. So nutze zum Beispiel die ALS im kommenden Schuljahr übergangsweise die Lernreviere, die im BFZ sonst das Lüttfeld-Berufskolleg mit zwei Klassen der Ausbildungsvorbereitung belegt.

Die Leitlinie, dass alle Schüler an der ALS „Gemeinsam. Leben. Lernen. Wachsen“ können, stellten anschließend der stellvertretende Schulleiter Christoph Schnare, Julia Stammeier als Vertreterin der Schulpflegschaft und zwei Schülervertreter in ihren Beiträgen heraus.

Aufgelockert wurde die Feierstunde durch Beiträge der Schulband. Anschließend konnten sich alle Gäste bei einem „Markt der Möglichkeiten“ von den zahlreichen schulischen Projekten und Unterrichtsangeboten überzeugen, die in den modernen Schulgebäuden mit der umfangreichen (Fach-) Ausstattung möglich sind.

Tanz-Theaterprojekt

Des Weiteren wurde die Feierwoche mit einem Tanz-Theaterprojekt begangen. Bereits Monate vor dem großen Jubiläum fanden Gespräche zwischen den Lehrerinnen Freya Stademann (ALS) und Doris Eulenstein seitens der Karla-Raveh-Gesamtschule (KRG) statt. So entstand ein besonderes, kooperatives und inklusives Gemeinschaftsprojekt, das auch vom Landesprogramm „Kultur und Schule“ gefördert wurde.

Für die Regie des Tanz-Theaterprojektes „Pippilotta“ konnten Karin Wedeking aus Bielefeld und Tanzpädagogin Patricia Struffolino aus Detmold gewonnen werden. Beteiligt waren rund 30 Schüler von beiden Schulen. Seitens der Karla-Raveh-Gesamtschule war der Kurs „Darstellen und Gestalten“ der Jahrgangsstufe 9 unter der Leitung von Doris Eulenstein mit 22 Schülern dabei. Die Astrid-Lindgren-Schule wurde durch acht Schüler unter der Leitung von Freya Stadermann vertreten.

Für die aufwendigen Bühnenbilder war Duweke Diekmann-Manthey verantwortlich, die Beleuchtung und Tontechnik lag in den Händen von Svante Holling. Christoph Schnare, stellvertretender Schulleiter der ALS, und Bernd Hendig, Schulleiter der KRG, freuten sich dementsprechend riesig über das gemeinsame Projekt.