Lemgo. Mit dem symbolischen Spatenstich ist der Glasfaserausbau für den Nord-Osten Lemgos gestartet. Bürgermeister Markus Baier zeigte sich begeistert davon, dass Lemgo nun zukunftsfähiger wird.
„Vor zehn Jahren hätte noch niemand so was benötigt und daran geglaubt“, betont Baier und ergänzt: „Aber in der heutigen Zeit ist schnelles Internet nicht nur für Unternehmen, sondern auch immer mehr in privaten Haushalten wichtig.“
Da seit einiger Zeit Baumaßnahmen an der Straße „Hinter den Pösten“ stattfänden, hätte, so Andreas Mayer, Geschäftsführer von Glasfaser Nordwest, seine Firma direkt die Chance genutzt, und die dafür nötige Technik mit verlegt. Somit können nun bis zum Jahresende die ersten 2.600 Haushalte versorgt werden.
Gleichzeitig wurden die Vorbereitungen für die Hausanschlüsse getroffen. Dabei werden Glasfaserabzweigungen gesetzt, damit jedes Grundstück eine eigene Leitung bekommt. Laut Thorsten Meyer vom Stromversorger EWE liegen in diesem Gebiet bereits die ersten 500 Meter.
Der Weg von dort zu den Kunden könne aber noch Baumaßnahmen nach sich ziehen, erklärt Meyer.
Glasfaser Nordwest ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Telekom und EWE. Dadurch können in den zwei Ausbaugebieten Nord-Ost und ab April dann auch Nord-West insgesamt 5.400 leistungsstarke FTTH-Anschlüsse verwirklicht werden.
FTTH steht für „Fiber to the Home“ (Deutsch: Glasfaser bis in die Wohnung, Anmerkung der Redaktion) und bedeutet, dass mit bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde im Internet gesurft werden kann, ganz ohne das bisher benötigte Kupferkabel.
Für den Nord-Westen konnte die Firma Salko-Bau gewonnen werden, sodass die beiden Bauprojekte fast parallel ablaufen. Damit will man Lemgo in Sachen Digitalisierung auf die Überholspur bringen.
Ob Streaming, Gaming oder Homeoffice, alles wird dann ohne Probleme und Störungen möglich sein. Im vergangenen September fand bereits die Vermarktung des Nord-Ostens statt, nun wird zeitnah der Nord-Westen folgen.
Die Lemgoer können zurzeit zwischen der Telekom und EWE wählen, langfristig soll dann aber der Anbieter frei wählbar sein. Die Verantwortlichen zeigen sich mit der aktuellen Vermarktung sehr zufrieden, obwohl, so wurde während des Pressetermins betont, unabhängig von einer Vorvermarktung ausgebaut würde.
Die Bürger profitieren von einem kostenlosen Hausanschluss, wenn sie sich zwei Jahre an einen der beiden momentanen Anbieter binden. Ob der Ausbau auch in den weiteren Gebieten Lemgos beginnt, ließe man noch offen, so Andreas Mayer. Aber es gebe wohl, so der Geschäftsführer, noch großes Potenzial.
Auch Bürgermeister Markus Baier will sich dafür starkmachen, obwohl er nicht versprechen könne, dass jeder in den Genuss kommen werde. Aber großes Interesse wäre in allen Ortsteilen vorhanden. Das große Ziel sei es, im Sommer mehr sagen zu können, wo der Glasfaserausbau in Lemgo bald überall möglich sei. (al)