Keine Landratskandidatur: Frank Hilker will Detmolder Bürgermeister bleiben

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Detmolds Bürgermeister Frank Hilker kandidiert für eine weitere Amtszeit. Foto: Vanessa Will/Wikimedia

Detmold. Detmolds Bürgermeister Frank Hilker (55) wird im September 2025 erneut zur Wahl für das Bürgermeisteramt in Detmold antreten. Das kündigte Frank Hilker am heutigen Freitag, 30. August, in einem Pressegespräch an. Damit geht die Suche der SPD nach einem Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Landrats Dr. Axel Lehmann weiter.

Hilker sieht die Stadt Detmold nach eigener Aussage zunehmend sehr gut aufgestellt und will mit neuen Schwerpunkten und einem zukunftsorientierten Konzept in der kommenden Wahlperiode weiter vorangehen. In fünf Handlungsfeldern, unterfüttert mit erneut konkreten Maßnahmen, möchte er demnach die Stadt konsequent weiterentwickeln.

„Vor vier Jahren bin ich angetreten, um Detmold als Bürgermeister und Stadtmanager in die Zukunft zu bewegen“, sagte Frank Hilker vor den anwesenden Journalisten. „85 Prozent meiner konkreten Wahlversprechen sind umgesetzt. Die Entwicklung ist noch nicht beendet. Ich möchte gemeinsam mit den leitungsstarken und motivierten Mitarbeitern der Verwaltung und der Stadtgesellschaft diese Erfolgsgeschichte für Detmold weiterschreiben und nicht andernorts tätig werden“, ergänzte er.

In zahlreichen Gesprächen mit Detmoldern aus der Stadtgesellschaft, der Wirtschaft sowie mit Mitarbeitern der Verwaltung sei er nachhaltig bestärkt worden, erneut für das Amt des obersten Repräsentanten der Stadt zu kandidieren, berichtete Frank Hilker. Sein Ziel bleibe, Detmold als Ort zum Leben, Wohnen und Arbeiten in der ersten Reihe der Kommunen in OWL zu platzieren.

Ein großer Teil des Weges sei bereits gegangen, zog der Bürgermeister eine kurze Bilanz seiner bisherigen Arbeit: Im Familien-Info-Treff (F.I.T) stünden alle Dienstleistungen für Familien gebündelt zur Verfügung; mit dem Stadtkontakt sei eine direkte Anlaufstelle sowohl stationär am Bruchberg als auch mobil in den Ortsteilen geschaffen worden; die
Bürgerbeteiligung sei modernisiert worden.

Hilker verwies zudem auf strategische Innovationen wie beispielsweise einen an nachhaltigen Kriterien ausgerichteten Haushalt, die interkommunale Zusammenarbeit beim Kommunalen Ordnungsdienst oder das erfolgreiche und von anderen Städten häufig kopierte Modell des Innenstadtmanagements mit historisch niedrigen Leerständen.

Vorbildhaft sei auch das Genossenschaftsmodell, mit dem in der ehemaligen Britensiedlung moderner und bezahlbarer Wohnraum geschaffen werde. Gleichzeitig erreiche Detmold schon jetzt eine Versorgungsquote in der Ganztagsbetreuung von 80 Prozent und biete 3.010 Kita-Plätze. „Das sind längst harte Standortfaktoren für die Gewinnung von Fachkräften“, betonte der Bürgermeister.

Entsprechend habe Detmold in den vergangenen Jahren auch einen Bevölkerungs- und
Arbeitsplatzzuwachs verzeichnet. Stark ausgebaut worden sei zudem der Standort der Technischen Hochschule OWL mit dem besonderen Schwerpunkt auf Ausbildung des Nachwuchses für die Kreativwirtschaft.

„Bei allem hat uns zudem die Deutsche Umwelthilfe bescheinigt, die grünste Stadt Deutschlands zu sein. Auch das ist ein deutlicher Beleg für die Lebensqualität und den eingeschlagenen Weg in Richtung Zukunftsfähigkeit Detmolds“, fügte Frank Hilker an.

Gleichzeitig bildeten sich alle aktuellen Herausforderungen und Weltkrisen letztlich auch in Detmold ab. „Das verlangt Weitblick und Überblick und ein Denken, das sich nicht am nächsten Wahltermin orientiert, sondern an Zukunftsfeldern“, leitete Frank Hilker daraus ab.

An den Kernprojekten arbeite der Bürgermeister bereits, denn weder für Bürgermeister noch für Politik sei Zeit und Raum für parteipolitische Spielchen. „Alle sind herzlich eingeladen, die Kontinuität der Entwicklung Detmolds in den Vordergrund zu stellen und nicht durch Wahlkampfgetöse für die Zeit bis zur Kommunalwahl lahmzulegen“, stellte Hilker heraus.

Zukunftsschwerpunkte

Fünf Zukunftsschwerpunkte habe er identifiziert, die seine Arbeit bis ins Jahr 2030 prägen sollen, und nennt bereits jetzt jeweils ein konkretes Leuchtturmprojekt.

„Familien-Mittelpunkt“

Familien benötigten Sicherheit in der Planung; Leistungen auf kommunaler Ebene dürften nicht von der Kassenlage der Kommune abhängen. Eine oder mehrere kommunale Familien-Stiftungen sollen demnach bis 2030 aufgebaut werden, die sich mit dem Schwerpunkt Familie beschäftigen und Dienstleistungen für Familien damit sichern.

„Bildungsort“

Der „Familien.Info.Treff“ (F.I.T.) als zentrale Anlaufstelle für alles Fragen rund um die Familie habe den Maßstab gesetzt. Ein „Bildungs.Info.Treff“ (B.I.T.) werde komplementär zum F.I.T. der Anlaufpunkt für den Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz, für eine Bildungsberatung zu den Übergängen der Bildungskette, für Fragen zur Berufsorientierung und vieles mehr, ebenfalls direkt im Herzen der Innenstadt installiert.

„Wohlfühlraum“

Auf der von der Deutschen Umwelthilfe attestierten ökologischen Lebensqualität der Stadt könne und dürfe sich Detmold nicht ausruhen. Zur Verbesserung der Klimaresilienz werde ein grünes Band zur Innenstadt als Parkanlage mitten im Leben nach dem Vorbild des Kaiser-Wilhelm-Platzes und des Schlossparks angelegt.

Ein neuer „Barock-Park“ und kleine „Pocket-Parks“ komplettierten als moderne Elemente die „Grüne Kette“. Das festige den gerade erlangten Status als deutsche Stadt mit dem meisten Grünvolumen und der geringsten Versiegelung.

„Arbeitsplatz“

Der „Kreativ-Campus“ der TH OWL in Kooperation mit der Hochschule für Musik und der Universität Paderborn biete eine einmalige Chance, Detmold in der ersten Reihe der Orte der interdisziplinären Forschung und Lehre in der deutschen Medien- und Kreativwirtschaft zu etablieren. Dort könne Digitalisierung aus der kreativen Perspektive heraus gedacht und mit anderen Fachbereichen der TH und der benachbarten Hochschulen verzahnt werden.

Die Stadt Detmold werde den Ausbau des „Pilot-Projekt-Platzes“ der „Kreativwirtschaft“ mit einem Gründungszentrum und dem Zentrum für nachhaltiges Digitales Bauen intensiv vorantreiben und die Basis für Realisierung und Betrieb der Projekte schaffen.

„Mannschaftskreis“

In den kommenden Jahren gehen in Detmold 5.000 Menschen in den Ruhestand. Diese würden ein erhebliches Wissens- und Erfahrungspotenzial mitbringen, das die ehrenamtlich engagierten Vereine in der Stadt nutzen sollten und könnten.

Über das Ehrenamtsprojekt „tatkräftig engagierDT“ schaffe die Stadt ein systematisches Beratungsangebot „Ehrenamt im letzten Berufsjahr“ in den Unternehmen. Davon profitierten die Vereine, die Unternehmen, deren ehemalige Mitarbeiter die besten Werbeträger für Nachwuchs seien, und letztlich die gesamte Stadtgesellschaft.

Einen weiteren Schwerpunkt der zweiten Wahlperiode sieht der Bürgermeister in der konsequenten Fortführung der Verwaltungsmodernisierung hin zur Machbarkeits- und
Kommunikationsverwaltung. „Dafür braucht es Führungsstärke, Teamspieler-Mentalität und Verwaltungserfahrung. Ich denke, ich habe bereits bewiesen, dass ich über diese Kompetenzen verfüge“, so Frank Hilker.

Gleichzeitig gelte es, weiter auf die Ebenen von Kreis, Bund und Land einzuwirken. Frank Hilker betonte: „Hier kommt die kommunale Perspektive häufig zu kurz. Das hat unmittelbaren Einfluss auf das Alltagsleben der Bürger, die deshalb zu Recht erwarten, dass ihr Bürgermeister sich für die Menschen in seiner Stadt starkmacht und einsetzt.“