Lage: Zahnarzt spendet Erlös von Zahngold für Kita und Feuerwehr

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Freuen sich über die Spende von Zahnarzt Moritz Aldag (hinten): die Zwerge aus der Kita am Jahnplatz und die Jugendlichen der Feuerwehr. Foto: Hajo Gärtner

Lage. „Gold im Mund hält Kita gesund.“ Dieser Satz zielt auf einen bestimmten Aspekt ab: Auch Kitas brauchen Geld, um ihr Betreuungs- und Bildungsprogramm optimal ausgestalten zu können. Da kommt die Spende von Zahnarzt Moritz Aldag (38) gerade recht. 5.000 Euro macht er locker für die Kita am Jahnplatz. Und dann noch einmal 6.000 Euro für die Jugendarbeit der Feuerwehr. 

Woher hat er das Geld? Der Zahnarzt fragt seine Patienten immer, ob sie bereit sind, das bei der Zahnbehandlung als Abfallprodukt „geerntete“ Gold für einen guten Zweck zu spenden. „Meine Patienten sind sehr spendefreudig“, erzählt Aldag im Gespräch mit der LWZ. Tatsächlich kommen so jedes Jahr um die 10.000 Euro zusammen, die der Zahnarzt sozialen und wohltätigen Organisationen übergeben kann.

Vor einem Jahr waren die Pfadfinder dran (6.000 Euro), davor Kinderschutzbund und AWO Lage (5.000 Euro). Dass der Goldpreis in jüngster Zeit durch die Decke gegangen ist, kommt den kommenden Spendenempfängern sicher zugute.

Wie das funktioniert? Der Zahnarzt schickt das bei der Zahnbehandlung anfallende Gold zur „Scheideanstalt Gold“, die im Gegenzug dann den Gegenwert der Sendung überweist. „Es handelt sich in der Regel nicht um reines Gold“, berichtet Moritz Aldag. Meistens seien es Legierungen, mit Platin etwa. Es gibt Hoch- und Niedergold-Legierungen, aber auch die zusätzlichen Bestandteile haben als seltene Metalle ihren Wert.

„Es muss nicht erst wehtun, um den Zahnarzt zu besuchen“, rät Aldag. „Denn dann ist es schon reichlich spät. Prophylaxe, regelmäßige Zahnkontrolle, verhindere spätere Zahnschmerzen. Es tut in der Regel auch nicht weh beim Zahnarzt. „Wir arbeiten fast immer mit örtlichen Betäubungen“, versichert er. In den meisten Fällen lassen sich die mit der Zeit geradezu unvermeidlichen Schäden an den Zähnen gut reparieren. „Manchmal aber geht es nicht anders. Dann müssen wir einen kranken Zahn ziehen.“ Das wird dann schon eine längere Operation, während der normale Zahnarzt-Termin zügig über die Bühne geht.

Moritz Aldag hat die Praxis von „Dr. Stukenberg und Madry“ vor vier Jahren übernommen und fühlt sich an dem Standort Im Bruche 12 wohl. Die Praxis sei mit Patienten gut ausgelastet, aber nicht überlastet. „Wir haben in Lage ein ganz gutes Gleichgewicht zwischen Zahnärzten und Patienten“, sagt er. Und Kollegen verstünden sich untereinander prächtig und wären jederzeit bereit, einander auszuhelfen.