Umwandlung der Krummen Straße: CDU Detmold warnt vor Maßnahmen

93
Das Detmolder Rathaus. Foto: Wikimedia/Tsungam

Detmold. Die CDU Detmold hat in einer Stellungnahme auf den Antrag der Ratsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur Erarbeitung eines Stufenplans für die Umsetzung des Parkraumkonzepts in der Detmolder Innenstadt reagiert.

Der CDU-Stadtverband Detmold begrüße grundsätzlich die Diskussion um ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Parkraumkonzept für die Detmolder Innenstadt. Die Erreichbarkeit von Geschäften, die Lebensqualität der Anwohner sowie ein flüssiger Verkehrsverlauf müssten dabei gleichermaßen berücksichtigt werden, teilt die Union mit.

Allerdings lehne die Partei die geplanten Maßnahmen, insbesondere die Umwandlung der Krummen Straße bis zur Exterstraße in eine Fußgängerzone, ab.

„Wir sehen in den kommenden fünf Jahren keine realistische Grundlage für eine dauerhafte und umfassende Umwandlung dieser Straßen. Eine solche Entscheidung würde aus unserer Sicht die Erreichbarkeit der Innenstadt massiv einschränken – sowohl für Kundinnen und Kunden als auch für Anwohnerinnen und Anwohner“, betont Renate Hartmann, stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende und Ratsfrau im betroffenen Wahlbezirk.

Ein besonders relevanter Aspekt sei die aktuelle städtebauliche Entwicklung am Hornschen Tor. Dort sind bedeutende Bauprojekte geplant: ein großes Bekleidungsgeschäft, ein Edeka-Markt sowie ein Hotel. Diese Einrichtungen benötigten dringend ausreichende Parkmöglichkeiten – für Kunden, Gäste und Personal. Ein entsprechendes Angebot sei in der näheren Umgebung jedoch nicht ausreichend vorhanden.

Hinzu komme, dass durch die veränderte Straßenführung im Bereich des Neubaus am Freilichtmuseum weitere Parkplätze wegfielen, die bislang kostenlos von Mitarbeitern der Innenstadtgeschäfte genutzt würden. Eine zusätzliche Verknappung durch autofreie Zonen in der Krummen Straße und Exterstraße sei in diesem Kontext kontraproduktiv und gefährde die Attraktivität der gesamten Langen Straße als Einkaufsmeile.

„Gerade für kleine, inhabergeführte Geschäfte könnte die Einschränkung der Erreichbarkeit existenzbedrohend sein. Wir müssen Maßnahmen treffen, die Entwicklung ermöglichen – nicht verhindern“, so Renate Hartmann weiter.

Darüber hinaus kritisiert die CDU Detmold die Grundlage der aktuellen Debatte: Der jetzige Antrag stamme zwar von SPD und Grünen, basiere aber auf einer fast identischen Verwaltungsvorlage aus dem Jahr 2022, eingebracht von Bürgermeister Frank Hilker. Schon damals habe die starke Kritik von Gewerbetreibenden und Anwohnern zur Vertagung des Vorhabens geführt. An den Bedenken habe sich seither wenig geändert.

Besonders problematisch erscheine der CDU, dass sich die Diskussion weiterhin auf einen Verkehrsversuch aus dem Jahr 2021 und einer vier Jahre alten Umfrage mit nur rund 324 Teilnehmern stütze – angesichts von mehr als 75.000 Detmoldern eine denkbar geringe Beteiligung und kein tragfähiges Fundament für weitreichende Maßnahmen, führt die CDU aus.

Auch CDU-Bürgermeisterkandidatin Dr. Marika Thiersch warnt vor verfrühten Beschlüssen: „Die Detmolder Innenstadt ist im Wandel – insbesondere im Hinblick auf das Projekt ‚Hornsche Tor’. Schon jetzt konkrete Maßnahmen zu beschließen, ohne die endgültigen Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen zu kennen, halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für nicht sinnvoll.“

Die CDU Detmold plädiere daher für eine schrittweise, breit abgestimmte Weiterentwicklung des Parkraumkonzepts, die auf einer aktualisierten Faktenlage, realistischen Annahmen und echter Bürgerbeteiligung basiere.

Die CDU stehe für ein nachhaltiges Parkraumkonzept, das alle Beteiligten mitnehme und die Zukunftsfähigkeit der Innenstadt sichere. Die Einführung autofreier Zonen in der Krummen Straße und Exterstraße lehne sie ab, da es nicht notwendig sei, diese Maßnahmen in den kommenden fünf Jahren umzusetzen.