Kreis Lippe. Die Schule hat begonnen: Fast jeder sechste Schulanfänger im Kreis Lippe erhielt im vergangenen Jahr rund um den Schulbeginn eine Sprachtherapie. So hieß es für 15,7 Prozent der sechsjährigen Kinder, nicht nur lesen, rechnen und schreiben zu lernen, sondern auch das richtige Sprechen.
Jungen waren mit 19,8 Prozent häufiger betroffen. Bei den gleichaltrigen Mädchen waren es immerhin noch 11,5 Prozent. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK Nord-West. „Das kann als Hinweis verstanden werden, dass viele Kinder heute offensichtlich Expertenhilfe benötigen, um die anstehenden schulischen Herausforderungen meistern zu können“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.
Bei Kindern mit Entwicklungsstörungen der Sprache oder des Sprechens werden Sprachtherapien überwiegend ab einem Alter von vier Jahren verordnet. Im Kreis Lippe erhielten bereits 4,9 Prozent der vierjährigen Jungen eine Sprachtherapie. Bei den Mädchen lag der Anteil bei 3,4 Prozent.
Im Alter von sechs Jahren ist die Inanspruchnahme dieser Therapien am höchsten, sowohl bei den Jungen als auch bei den Mädchen. Der Blick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass sich die Verordnungswerte bei den Sechsjährigen schon seit längerem auf einem sehr hohen Niveau eingependelt haben.
Nach der Zeit des Schuleintritts wird der Anteil der Kinder, die eine Sprachtherapie erhalten, geringer. Über die möglichen Ursachen der starken Verbreitung von sprachtherapeutischen Behandlungen rund um den Schuleintritt wird in der Fachwelt seit Jahren diskutiert.
Eine Erklärung ist, dass sich die in diesem Alter angemessenen sprachlichen Fähigkeiten bei den Kindern verschlechtert haben. Gleichzeitig wird aber auch ein Wandel der Anforderungen von Schule und Elternhaus an die Kinder beobachtet, so wie auch ärztliches Diagnoseverhalten und Therapiemöglichkeiten kontinuierlichen Veränderungsprozessen unterliegen.
„Auch, wenn Sprachtherapien helfen können, Defizite der kindlichen Entwicklung positiv zu beeinflussen, sollten verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen in Kindergärten und Schulen sowie im Elternhaus wie beispielsweise das gemeinsame Lesen oder Vorlesen statt fernzusehen in ihrer Wirkung nicht unterschätzt werden. Dies kann helfen, Entwicklungsstörungen schon in frühen Jahren vorzubeugen“, sagt Wehmhöner. (lwz)
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.