Ausstellung im Klinikum

Robin Jähne zeigt seine Abenteuer zwischen Blitzen und Milanen

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Detmold. Viele Menschen haben skurrile Angewohnheiten – auch der Naturfilmer Robin Jähne. Er ist eigentlich nie ohne Kamera anzutreffen. Eine Marotte, die er sich vor vielen Jahren angewöhnte. „Mir ging schon mal ein fantastisches Naturmotiv durch die Lappen, weil ich keine Kamera dabei hatte“, berichtet der Detmolder und ergänzt: „Das soll mir nie mehr passieren.“

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Schon als Kind interessierte sich der heute 53-Jährige für Astronomie, Wetterkunde und die vielfältigen Vorgänge in der Natur um ihn herum. Als Schüler finanzierte er sich ein Teleskop und eine erste Spiegelreflexkamera. Bald schon entstanden erste Dia-Serien, die vertont und mit Kommentar versehen wurden.

Heute arbeitet Jähne als international renommierter Naturfilmer für Formate wie „TerraX“, „Abenteuer Erde“ oder „Expedition ins Tierreich“. Der Fotografie ist er aber treu geblieben. Einen Querschnitt seines fotografischen Schaffens zeigt nun die Ausstellung „Abenteuer zwischen Blitzen und Milanen“, die auf Initiative des Vereins cultur-tupfer e.V. noch bis zum 31. März im Klinikum Lippe in Detmold gezeigt wird.

Die Bilder zeigen einen Querschnitt der Arbeit des Naturfilmers. „Dabei sind Motive aus verschiedenen Teilen der Welt, vor allem aber aus dem Lipperland“, so Jähne. Denn Lippe sei für ihn nicht nur „Heimat“, sondern zeichne sich durch eine besondere Vielfalt der Natur aus.

Ein Motiv, das immer wieder auftaucht, sind Wettererscheinungen und besonders Gewitter. Wenn es draußen ungemütlich wird, ist der Filmer mittendrin. Zwar legte Jähne auch schon etliche Kilometer auf der Gewitterjagd zurück, aber die schönsten Motive erwischte er am Teutoburger Wald. In besonderer Erinnerung ist ihm ein Hagelgewitter vor einigen Jahren: „Ich hatte mich mit den Kameras auf einem Hügel im lippischen Süden eingerichtet. Als ich die weiße Wand heranrücken sah, habe ich schnell die meisten Kameras abgebaut und mich ins Auto zurückgezogen. Dann schlugen auch schon walnussgroße Hagelkörner rund herum ein. Zweimal bin ich kurz ausgestiegen, um eine Aufnahme zu machen. Seitdem habe ich bei Unwettern meist auch einen Helm dabei“, so Jähne lachend.

Oft werde er gefragt, welches sein Lieblingstier sei. „Da fällt mir dann eine Antwort schwer. Es gibt so einige, zu denen ich eine besondere Beziehung habe“, sagt der Detmolder. Zu denen gehöre sicher auch der Rotmilan. Über den entstand im Lipperland ein Film – „für die Dreharbeiten haben wir damals eine ganz neue Technik entwickelt, um mit einer Kamera direkt in den Horst schauen zu können“, berichtet der Filmer. Dabei seien einzigartige Bilder entstanden. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis für die beste unabhängige Produktion beim Greenscreen-Festival – einem der größten Festivals dieser Art.

Die Fotoausstellung im Klinikum zeigt 35 Motive aus dem Schaffen des Fotografen, vom Larven-Sifaka auf Madagaskar bis hin zum Kometen Neowise am Himmel neben der Kappenwindmühle des Freilichtmuseums Detmold. Aber auch Blitze, der Rotmilan, Eulen, Füchse oder Feldhasen dürfen nicht fehlen. (lwz)

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